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Berlin: Bei Schülern ist die BVG knauserig

Auch wer im Voraus gezahlt hat, muss ab April die höheren Preise zahlen / Andere Tarife gelten dagegen weiter

Bei ihren Mitarbeitern an der Spitze der Verwaltung ist die BVG großzügig. Durch nach Ansicht des Rechnungshofes überhöhte Gehälter wird das Betriebsergebnis der BVG hierdurch jährlich mit mindestens 2,8 Millionen Euro „unnötig belastet“. Bei seinen Kunden zeigt sich das Unternehmen dagegen knausrig. So sollen Schüler, die ihr Ticket für ein Jahr im Voraus bezahlt haben, vom 1. April an 2 Euro mehr zahlen, auch wenn der Gültigkeitszeitraum des Tickets noch nicht abgelaufen ist.

Bei anderen Tarifen wird der höhere Preis dagegen erst am tatsächlichen Ende der Vertragszeit fällig, so dass man jetzt noch sparen kann. Die Einmalzahlung bei den Schülerkarten sei ein besonderes Angebot, das in den Tarifbestimmungen so gar nicht vorgesehen sei. Normalerweise gibt es monatliche Abbuchungen. Bei diesem steigt mit der Tariferhöhung zum 1. April der Preis fürs Schülerticket von 24 auf 26 Euro. Diesen Betrag will die BVG auch von den Schülern einziehen, die im Voraus gezahlt haben – zum Beispiel bis Oktober.

Der entsprechende Verwaltungsapparat ist bereits in Gang gesetzt worden, die Briefe mit der Mitteilung des höheren Preises hinausgeschickt. Wie viele Betroffene es gibt, konnte die BVG nicht sagen. Auch die Frage, ob der Verwaltungsaufwand gerechtfertigt sei, blieb zunächst unbeantwortet. Wer zum Beispiel seine Standardkarte als Erwachsener im Voraus gezahlt hat, muss nach der Tariferhöhung nicht mehr zahlen. Hier gelten die alten Preise weiter.

Auf diese Weise haben ganz Schlaue im März noch einmal Jahreskarten zum bisherigen Preis gekauft, die nun weiter bis Ende Februar 2005 gelten, auch wenn am 1. April 2004 die Preise erhöht werden. Wer sich jetzt noch eine solche Karte besorgt hat, musste dafür im Tarifgebiet AB (Stadtgebiet Berlin) 556 Euro für die Standardkarte zahlen. Vom 1. April an werden dagegen 608 Euro fällig. Dieses Sparmodell erschweren BVG und S-Bahn aber durch ständige Änderungen der Termine für Tariferhöhungen. Mehrfach fanden sie zuletzt im August statt, weshalb viele Abos erst Ende Juli auslaufen. Schlechter dran sind auch die Käufer des Berlin-Tickets, das ab April entfällt. Man kann es zwar auch im März noch kaufen, doch das Ticket gilt dann wie beim Normalfahrschein nur noch für Fahrten in eine Richtung: Hin- und Rückweg sind nicht mehr möglich. Wer beim Kauf vor Monaten damit nicht gerechnet hat, könnte die Karte vielleicht zurückgeben, heißt es beim Verkehrsverbund.

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