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Berlin: Belebte Brache

Flohmarkt zieht ans Spreeufer

Bis sich die Baupläne für die „Neuen Spreespeicher“ an der Cuvry-/Ecke Schlesische Straße in Kreuzberg verwirklichen lassen, soll hier ein Kunst-Trödel- und Antikmarkt eingerichtet werden. Baustadtrat Franz Schulz (Grüne) teilte mit, dass der Markt vermutlich im März oder April eröffnet und jeweils sonnabends und sonntags veranstaltet wird. Der Stadtrat sprach von einer „interessanten Zwischennutzung“ für das Gelände. Der Markt solle keinen Ramsch anbieten, auch ortsansässige Händler einbeziehen, wie kürzlich bei einer Anwohnerversammlung angeregt. Er sei sicher, dass der Markt zur Urbanität der Gegend beitrage. Allerdings müsse noch die Frage möglichen Lärms geklärt werden.

Auf die Einrichtung des Marktes hatten sich der Eigentümer des Grundstücks, die IVG/Tercon, und der Marktbetreiber geeinigt. Der veranstaltet beispielsweise auch den Trödelmarkt auf dem John-F.-Kennedy-Platz. Einzelheiten des Konzepts waren nicht zu erfahren. Das Gelände zwischen Schlesischer-, Cuvrystraße und Spree gehört zum Projekt „Stadtumbau West“, bei dem es um Zwischennutzungen für Brachflächen geht. Wie Schulz betonte, fördert das Land dabei nicht mit Geld, sondern mit der Herstellung von Kontakten. Es wäre allerdings eine „traumhafte Vorstellung“, mit dem Markt auch den Uferwanderweg in diesem Bereich anzulegen, sagte der Baustadtrat.

Ein Sprecher der Bonner IVG/Tercon bestätigte am Wochenende, der Markt sei „beschlossene Sache.“ Noch könne man nicht sagen, wann der Bau der „Neuen Spreespeicher“ beginne. Im Frühjahr hatte das Unternehmen mitgeteilt, es suche einen Nutzer, wolle nicht spekulativ ein leeres Gebäude errichten. Geplant sind zwei Gebäuderiegel, die sich zur Spree öffnen, einen Hof bilden und neben Büroflächen Platz für Gastronomie und kleinen Einzelhandel bieten.

Ursprünglich sollte das 75-Millionen-Euro-Projekt gegenüber dem „Universal“-Speicher auf Friedrichshainer Seite vor mehr als drei Jahren fertig sein, doch ein wichtiger Investor sprang ab. Und vor mehr als 15 Jahren wollte der Voreigentümer Botag auf der Brachfläche ein „Cuvry-Center“ errichten; ein Einzelhandelszentrum, das sich wegen der Proteste des ansässigen Gewerbes, des Bezirks und auch von Anwohnern nicht durchsetzen ließ.C. v. L.

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