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Berlin: Benneter fiel durch

SPD-Vorstandswahl: Erfolge für Platzeck und Roth-Behrendt

Für Klaus Uwe Benneter hat es nicht gereicht. Der Berliner SPDBundestagsabgeordnete und Kanzler-Freund fiel bei den Wahlen zum SPD-Bundesvorstand mit Pauken und Trompeten durch. Im ersten Wahlgang erzielte Benneter das dritt- und im zweiten Wahlgang das zweitschlechteste Ergebnis. Nur jeder vierte Delegierte stimmte für den stellvertretenden SPD-Landesvorsitzenden, der vom Kreisverband Charlottenburg-Wilmersdorf nominiert worden war.

2001 musste SPD-Landeschef Peter Strieder, als er erfolglos für den Parteivorstand kandidierte, dieselbe schmerzhafte Erfahrung machen. In der Berliner Parteispitze hat man für Benneters Niederlage eine einfache Erklärung: Mit 14 Delegierten sei der kleine Berliner SPD-Landesverband auf Bundesparteitagen wahrlich keine Hausmacht. Die großen Landesverbände hatten sich auch diesmal wieder gut koordiniert und ihre Kandidaten gegenseitig unterstützt. Außerdem gab es einen Ost-West-Proporz, in den Benneter als Berliner nicht hinein passte. Da nutzte auch die leise Unterstützung durch Gerhard Schröder nichts, der in trauten Delegiertenkreisen noch am Montagabend für „den Benny“ warb.

Nun hat die Berliner SPD nur noch ein gewähltes Mitglied im Parteivorstand: Wolfgang Thierse, der mit 90 Prozent der Stimmen als stellvertretender Vorsitzender der Bundes-SPD ein glänzendes Ergebnis erzielte. Die Ex-Bundesministerin Christine Bergmann kandidierte nicht mehr. Die Sozialdemokraten dürfen sich damit trösten, dass Regierungschef Klaus Wowereit qua Amt jederzeit Zugang zu den Präsidiumssitzungen hat.

Der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck wurde mit hervorragenden 82 Prozent der Stimmen in den Parteivorstand gewählt. Freuen darf sich auch die Berliner Sozialdemokratin Dagmar Roth- Behrendt, die seit 1989 im Europaparlament sitzt und für die Wahl 2004 auf Platz 4 der SPD-Bundesliste nominiert wurde. za

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