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Der Berliner Pirat Martin Delius fordert einen "neuen, echten Flughafen für ganz Ostdeutschland".

© dpa

BER-Standortdebatte: Hohn und Spott für Berliner Piraten Martin Delius

Der Pirat Martin Delius will einen weiteren Airport bauen lassen. Wie bitte, noch ein Flughafen? Daran glaubt niemand.

Für seine Überlegungen, einen „neuen, echten Großflughafen für ganz Ostdeutschland“ zu planen, erntete Martin Delius von der Piratenfraktion im Abgeordnetenhaus am Dienstag nur Hohn und Spott. Andreas Otto, der für die Grünen im BER-Untersuchungsausschuss sitzt, sagte: „Ich halte das für Unfug. Wir haben einen neuen Flughafen, der nicht fertig wird, und die Piraten fordern den nächsten. Das ist eine Schnapsidee.“ Ole Kreins, Obmann der SPD im Untersuchungsausschuss, sagte, die Vorschläge seien unrealistisch. Die Investitionen seien in Schönefeld getätigt, ein Großteil der Bausumme verbraucht. „Die Debatte um den Standort ist eigentlich schon vorbei.“

Auch im Brandenburger Landtag stieß die Idee von Delius, der Vorsitzender des Untersuchungsausschusses ist, einhellig auf Ablehnung. Der Pirat hatte dem Tagesspiegel gesagt, seine Fraktion wolle den BER zügig ohne mehr als die nötigen Zusatzausgaben fertig bauen und dann an einem neuen Standort, etwa im brandenburgischen Sperenberg, einen neuen Flughafen planen. Der Fraktionschef der Brandenburger Linken, Christian Görke, sagte, den Vorschlag „kann man nicht ernst nehmen, wenn man weiß, wie lang der Planungsvorlauf ist, nämlich 15 Jahre“. SPD-Fraktionschef Ralf Holzschuher bezeichnet die Aussagen des Piratenpolitikers als „grotesk“. Grünen-Fraktionschef Axel Vogel sprach von „Quatsch“, Delius’ Forderung sei absurd angesichts des Umstands, dass Berlin und Brandenburg nicht mal einen Flughafen fertig bauen können.

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