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Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafengesellschaft des BER Matthias Platzeck (r) will sich nicht zu Technikchef Horst Amann (l) äußern.

© dpa

Flughafen BER: Wie Platzeck lieber nichts zur Personalie Amann sagt

Einfach mal Pause machen vom Flughafen-Debakel: Matthias Platzeck empfängt eine Kinderschar in der Potsdamer Staatskanzlei. Zum umstrittenen Technikchef des BER, Horst Amann, will er sich lieber nicht äußern - irgendwie aber doch.

Endlich mal eineinhalb Stunden ohne Sorgen um den BER für Matthias Platzeck, den Ministerpräsidenten Brandenburgs und Flughafenaufsichtsratschef: An diesem Montagmorgen empfing er im „Brandenburg-Saal“ der Potsdamer Staatskanzlei nämlich rund einhundert Kinder aus dem ganzen Land, die sangen, tanzten und allerlei Akrobatik vorführten. Nun ja, es hatte etwas von einem Empfang bei Hofe, Platzeck wurde vom Moderator als „Landesvater“ angekündigt, der Beifall vorher geprobt. Aber die Kinder hatten einen Heidenspaß und Platzeck ganz offensichtlich auch: „Ich bin mir sicher: Es werden die schönsten zwei Stunden dieser Woche gewesen sein“, sagte er. Da könnte er richtig liegen. Gerade nähert sich das Hochwasser ja auch Brandenburg, und schon am Morgen waren die Zeitungen wieder voller Schlagzeilen um den Pannenflughafen: Vorstandschef Hartmut Mehdorn will demnach am liebsten Technik-Chef Horst Amann loswerden,  in dessen Amtszeit als BER-Krisenmanager vor Mehdorn zwar immer mehr Baumängel gezählt wurden, zuletzt 20 000 (!), aber der Airport seiner Fertigstellung nicht viel näher kam. Auf Amann geht übrigens die bundesweit mit Hohn und Spott begleitete Aussage zurück, dass im Terminal nicht einmal das Licht ausgeschaltet werden kann, was dummerweise nicht stimmt.

Nun entscheidet über einen Wechsel in der Geschäftsführung des Flughafens nicht Mehdorn, der Vorstandschef, sondern das tun immer noch Aufsichtsrat und Gesellschafter, also die Länder Berlin, Brandenburg und der Bund. Tja, und was sagt nun BER-Chefkontrolleur Platzeck zu Amann? Natürlich hat der Tagesspiegel nach dem Kinder-Empfang versucht, die geradezu einmalige Chance zu nutzen, dem froh gestimmten Regierungschef die exklusive Aussage zu entlocken, dass er für/gegen eine Ablösung Amanns ist. Aber leider, leider, „Personalangelegenheiten kommentiere ich grundsätzlich nicht“, sagte Platzeck nur, womit er zum Ärger von Journalisten sogar recht hat. Aber Moment, mal! Diesmal kann man seine Antwort durchaus deuten: Technik-Chef Horst Amann ist für BER-Aufsichtsratschef Platzeck also bereits eine Personalangelegenheit.

Immer Ärger um den Flughafen? Im neuen BER-Blog des Tagesspiegels können Sie die großen und kleinen Geschichten rund um Berlins Pannenairport nachlesen.

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