zum Hauptinhalt
BER-Chef Hartmut Mehdorn

© dpa

Mehdorn versus Amann: Keine schnelle Besserung in Sicht

Einen Burgfrieden sollen BER-Chef Hartmut Mehdorn und Technikchef Horst Amann geschlossen haben. Aber gemeinsame Auftritte sind wohl nichts für die beiden. Zumindest konnte am Donnerstag genau dieser Eindruck entstehen. Lesen Sie mehr hier im BER-Blog.

Alles soll hinter dem großen Ziel, der schnellen Eröffnung des Hauptstadtflughafens BER, zurückstehen - vor allem persönliche Animositäten. Davon gibt es, wenn so viele Alphatiere zusammentreffen in Geschäftsführung und Aufsichtsrat, natürlich einige. Besonders brisant ist derzeit die zwischen BER-Chef Hartmut Mehdorn und Technik-Chef Horst Amann. Mehdorn hat kein großes Geheimnis daraus gemacht, dass er Amann am liebsten so schnell wie möglich los werden würde. Dass ein Jahr lang nicht viel passiert ist auf der BER-Baustelle, hält er vor allem Amann vor. Doch nun soll es einen Burgfrieden geben. Auch Matthias Platzeck sagte am Rande der Aufsichtsratssitzung am Mittwochabend, dass er davon ausgehe, dass die Geschäftsführung gemeinsam agiere.

Vermutlich tut sie das auch - nur tritt sie wohl ungern zusammen auf. So auch am Donnerstag. Vormittags trafen die Berichterstatter für den BER im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages zusammen, um sich über den aktuellen Stand informieren zu lassen. Geladen war natürlich unter anderem Hartmut Mehdorn, der sein Kommen auch zugesagt hatte. Auch Horst Amann war geladen, sagte allerdings erst ab und ließ auf Nachfrage dann wenigstens offen, ob er kommen würde. Mehdorn wiederum signalisierte, dass er am liebsten ohne seinen Technik-Chef auftreten würde. Das Ergebnis sah dann ganz anders aus: Amann kam, aber Mehdorn nicht. Der ließ sich entschuldigen, "krankheitsbedingt". Drei Stunden später präsentierte er allerdings bereits die Bilanz 2012 auf einer Pressekonferenz und wirkte gesundheitlich wenig angeschlagen. "Wir gratulieren Herrn Mehdorn für seine schnelle Genesung, aber ich halte es für sehr dreist, gegenüber dem Parlament eine Krankheit anzugeben und dann sehr munter eine Bilanzpressekonferenz abzuhalten", sagte der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Anton Hofreiter (Grüne).

Keine Lust auf das Parlament? Oder wollte Mehdorn Amann, mit dem er doch angeblich Frieden geschlossen hat, aus dem Weg gehen? BER-Sprecher Ralf Kunkel sieht in Mehdorns Absage keine "tiefere Bedeutung". Grund sei vielmehr die lange Aufsichtsratssitzung am Abend zuvor. "Da brauchte Herr Mehdorn eben eine kurze Auszeit", sagte der BER-Sprecher. Das müsse man verstehen, bei einem 14- bis 16-Stunden-Tag.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false