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Berichte im Netz: So finden Sie die Berichte zu Ihrer Schule

Die Qualitätskontrollen an Berliner Schulen wurde als Reaktion auf die niederschmetternden Ergebnisse der Pisa-Studie eingeführt. Doch wie läuft eine Inspektion ab? Und wo finde ich die Ergebnisse? Die wichtigsten Fakten im Überblick.

Es gibt kein zentrales Register für die Berichte. Interessierte gehen am besten auf die Homepage der Bildungsverwaltung, www.berlin.de/sen/bildung, und suchen die Rubrik „Schulporträts“. Dort gelangen sie auf eine Übersicht über alle Bezirke. Klickt man einen Bezirk an, bekommt man alle Schulen des Bezirks angezeigt. Dann sucht man sich seine Schule, klickt dort und sieht das Kurzprofil der Schule. Daneben findet man eine weitere Rubrikenleiste, unter anderem mit dem Button für „Schulinspektion“. Klickt man ihn an, kann man sich, so schon ein Bericht eingestellt ist, eine PDF-Datei mit einer Zusammenfassung herunterladen.

EVALUATION NACH PISA

Anfang der Nullerjahre versetzte die im Jahr 2001 erstmals veröffentlichte Pisa-Studie die Bildungsrepublik in Aufruhr. Das schlechte deutsche Abschneiden – Deutschland landete bei der erstmaligen Durchführung der Studie nur auf Rang 21 und lag mit 484 Punkten deutlich unter dem OECD-Mittelwert von 500 – brachte die deutschen Bundesländer dazu, selbst Instrumente zu entwickeln, um die Qualität der Schulen zu prüfen, zu bewerten und zu verbessern. In Berlin führte der damalige Bildungssenator Klaus Böger (SPD) die Schulinspektionen ein und schrieb sie 2004 sogar als „externe Evaluation“ im Schulgesetz (§ 9, Abs. 3) fest. Ihr Ziel: die Schulen bei ihrer Qualitätsentwicklung unterstützen und eine kritische Rückmeldung von außen geben.

ERSTE RUNDE

Die erste Runde der Schulinspektionen wurde von 2006 bis 2011 durchgeführt. Über 700 öffentliche Schulen wurden besucht und inspiziert, rund 30 000 Mal saßen die Prüfer im Unterricht. Den Schulen war es freigestellt, ob sie die Berichte der Inspekteure veröffentlichten. Rund ein Drittel der Schulen tat dies freiwillig auf ihren Homepages.

ZWEITE RUNDE

Seit dem Schuljahr 2011/12 läuft die zweite Inspektionsrunde. Bis zum Jahr 2016 werden alle Schulen erneut besucht. Bögers Nachfolger als Bildungssenator, Jürgen Zöllner (SPD), setzte durch, dass eine Zusammenfassung von in der Praxis etwa acht Seiten mit den wesentlichen Ergebnissen des Inspektionsberichts vier Monate nach Erstellung auf der Homepage der Bildungsverwaltung veröffentlicht wird. Die Schulen können dazu eine Stellungnahme publizieren. Es steht ihnen auch frei, den vollständigen Bericht zu veröffentlichen. Insgesamt haben in der zweiten Runde bisher 126 Inspektionen stattgefunden, bisher haben (Stand Mittwoch, 15. August) knapp 70 Berichte den Weg auf die Homepage der Bildungsverwaltung geschafft.

So wird's gemacht

Unterrichtsbesuche stehen im Vordergrund

TEAM

Ein Schulinspektionsteam besteht in der Regel aus vier Personen – darunter ein Teamleiter, ein Schulleitungsmitglied, eine Lehrkraft und ein Ehrenamtlicher. Ebenfalls wichtig: Ein Teammitglied muss derselben Schulform angehören wie die besuchte Schule, zwei Inspekteure kommen aus anderen Schulformen, die ehrenamtlichen Mitglieder sollen eine Perspektive aus ganz anderen Berufsfeldern mitbringen. Momentan sind insgesamt 14 Teams, allerdings zeitversetzt, im Einsatz. Ein Inspektionsteam besucht in der Regel zehn Schulen pro Schuljahr.

ABLAUF

Der Termin der Inspektion wird der Schule acht Wochen vor ihrer Durchführung angekündigt. Die Inspekteure sichten bis dahin die Daten und machen sich mit dem Schulprogramm vertraut. Die Inspektion selbst dauert in der Regel zwei Tage. Im Vordergrund stehen Unterrichtsbesuche. Sie sollen alle Klassen und Fächer und mindestens 70 Prozent der Lehrkräfte abdecken. Jeder Besuch dauert 20 Minuten. Dazu kommen Gespräche mit Schülern, Eltern, Lehrern, vor allem der Schulleitung. Drei Wochen nach dem Besuch wird der Schule der Inspektionsbericht zugesandt, der dann der Schulkonferenz vorgestellt wird, bevor er an Schulaufsicht und zuständige Schulbehörde weitergeleitet wird.

MERKMALE

Die Inspekteure bekommen einheitliche Beobachtungsbögen an die Hand, mit denen sie an einer Schule mindestens 15 Qualitätsmerkmale untersuchen. Dazu gehören: die Unterrichtsgestaltung, die Leistung der Schüler und der Umgang damit, die Einbindung von Schülern und Eltern, die Managementfähigkeiten der Schulleitung, die Personalentwicklung, und die interne Weiterentwicklung des Schulprogramms. Andere Merkmale wie Inklusion, Duales Lernen oder Ganztagsangebot kommen je nach Schulform dazu. Den Inspekteuren stehen zur Bewertung vier Stufen von A (sehr ausgeprägt) bis D (schwach ausgeprägt) zur Verfügung.

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