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Berlin: Berlikomm: 150 Jobs in Gefahr?

Gerüchte um Kaufinteressenten Versatel

Die Mitarbeiter der Berlikomm fürchten um ihre Arbeitsplätze. Das angeschlagene Telekommunikationsunternehmen, eine Tochter der Berlinwasser Holding, soll verkauft werden. Berlinwasser verhandelt noch mit zwei bis drei Investoren. „Die Verhandlungen stehen kurz vor dem Abschluss“, sagte ein Sprecher der Holding dem Tagesspiegel. Mit wem verhandelt wird, wollte er nicht sagen.

Aussichtsreichster Interessent ist offenbar die niederländische Telefongesellschaft Versatel, die dies allerdings nicht kommentieren will. Die 160 Mitarbeiter der Berlikomm und weitere 40 Mitarbeiter eines Callcenters fürchten, dass 150 von ihnen ihren Arbeitsplatz verlieren könnten. „Versatel hat eine eigene Buchhaltung, einen eigenen Einkauf und ein eigenes Auftragsmanagement in Deutschland, da werden unsere Leute nicht gebraucht“, sagte eine BerlikommMitarbeiterin.

Rund 100 Mitarbeiter waren am Mittwoch vor das Rote Rathaus gezogen, um für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze zu demonstrieren. Im Anschluss lud der Berlinwasser-Personalvorstand Norbert Schmidt die Mitarbeiter zum Gespräch. „Er hat uns gesagt, dass es keine Entlassungen geben wird“, sagte eine Mitarbeiterin. „Das ist schwer zu glauben. Versatel hat in Deutschland alles zentral organisiert, warum sollte Berlin ein Ausnahme sein?“

Versatel ist in Deutschland schon seit 1999 aktiv. Die Niederländer kauften regionale Telefongesellschaften in Dortmund, Flensburg, Stuttgart und München. Berlin fehlt noch – und Berlinwasser will den Verlustbringer Berlikomm loswerden. 2003 lag der Fehlbetrag der Berlikomm bei 16,3 Millionen Euro. vis/fab

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