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Berlin: „Berlin behielt er immer im Blick“ Senat und SPD gedenken

Willy Brandts 90. Geburtstag

Zu Willy Brandts Neunzigstem gab es schulfrei. Allerdings nur für Jana Radlanski. Die zwölfjährige Professorentochter wohnt dort, wo der 1992 gestorbene ehemalige Bundeskanzler und SPDVorsitzende von 1955 bis 1964 mit seiner Familie lebte. In einer Doppelhaushälfte am Schlachtensee: Marinesteig 14. Unter der Hausnummer enthüllten der Chef der Senatskanzlei, André Schmitz, und der Kanzlersohn, Schauspieler Matthias Brandt, gestern Morgen eine Gedenktafel, die Brandts Brückenschlag zwischen Ost und West würdigt. Während der Zeit am Schlachtensee war er Präsident des Abgeordnetenhauses und Regierender Bürgermeister.

André Schmitz nannte bei einer Kranzniederlegung auf dem Zehlendorfer Waldfriedhof Brandt „die andere große Gestalt der Berliner Nachkriegspolitik“ neben Ernst Reuter. Wie er noch als Kanzler das Schicksal der Stadt im Blick behielt, „das haben die Berlinerinnen und Berliner nie vergessen“. Schon am Mittwoch hatte Kanzler Schröder des Ehrenvorsitzenden vor dessen Denkmal in der SPD-Bundeszentrale gedacht. Von „deutlich mehr Leuten als normal“ wurde gestern die Willy-Brandt-Ausstellung im Rathaus Schöneberg besucht, sagte ein Mitarbeiter. Unter den Besuchern waren auch viele Schüler. Die Jugend hat Nachhilfe in Sachen Brandt offenbar nötig. In Janas Klasse zumindest wussten einige mit dem Namen des ehemaligen Bundeskanzlers nichts anzufangen, als sie von der Gedenktafel erzählte. Sie selbst kennt sich aus: Dort, wo der Regierende einst von seinem Schreibtisch auf den Schlachtensee blickte, stehen sämtliche Brandt-Biographien im Wohnzimmer. gern

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