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Berlin-Bohnsdorf: Schüler mit Messer verletzt

Wieder gab es eine Gewalttat im Umfeld einer Schule. Der 16-jährige mutmaßliche Täter soll kürzlich im Jugendarrest gesessen haben.

Knapp vier Wochen nach der Messerattacke an einem Charlottenburger Gymnasium ist erneut ein Schüler bei einem Messerangriff verletzt worden. Diesmal ereignete sich der Vorfall im Umfeld der Fritz-Kühn-Sekundarschule in Bohnsdorf. Das 14-jährige Opfer erhielt einen Stich in den Rücken, konnte das Krankenhaus aber nach einer ambulanten Behandlung wieder verlassen. Ermittelt wird wegen gefährlicher Körperverletzung, aber laut Polizeiangaben nicht wegen unerlaubten Waffenbesitzes. Dies deutet darauf, dass es sich bei der Tatwaffe um ein Taschenmesser gehandelt haben könnte.

Schüler in Bohnsdorf mit Messer verletzt

Die Polizei spricht von einer „Beziehungstat“, da die vier beteiligten Jungen sich gekannt haben sollen. Beide mutmaßlichen Angreifer, es handelt sich um einen 15- und einen 16-jährigen Zehntklässler, besuchen die Fritz-Kühn- Schule. Warum sie sich zur Tatzeit um 9.15 Uhr, also während der zweiten Unterrichtsstunde, unerlaubterweise auf der Straße aufhielten, konnte Rektor André Grammelsdorff am Donnerstag nicht sagen. Ob die inzwischen vom Unterricht suspendierten Jungen die Schule endgültig verlassen müssen, entscheiden Schulgremien und Schulaufsicht frühestens kommende Woche.

Nach Informationen des Tagesspiegels hat vor allem der ältere der beiden Jungen seit drei Jahren häufiger mit der Polizei zu tun. Etliche Verfahren wegen Sachbeschädigung, Bedrohung und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz sollen dem Vernehmen nach eingestellt worden sein. In diesem Jahr soll der 16-Jährige allerdings einen Jugendarrest wegen Körperverletzung abgebüßt haben. Bei den Opfern handelt es sich um ein Brüderpaar, das nicht die Schule besucht. Während einer der beiden in den Rücken gestochen wurde, erhielt der andere Faustschläge ins Gesicht.

Angreifer bisher nicht aufgefallen

„An unserer Schule wird keine Gewalt toleriert“, betont Rektor Grammelsdorff. Es gibt regelmäßig Präventionstage, bei denen es um Cybermobbing, Gewalt und Alkohol geht. Im Schulalltag sollen die beiden mutmaßlichen Angreifer, die seit der siebten Klasse die Schule besuchen, nicht besonders auffällig gewesen sein.

Die Fritz-Kühn-Schule gilt als engagiert und wird von Eltern geschätzt, was sich auch in den Anmeldezahlen niederschlägt. Das junge Kollegium wird durch drei Sozialarbeiter unterstützt. Auch am Donnerstag herrschte auf dem Pausenhof eine friedliche Stimmung.

Mehr als 500 Gewaltvorfälle seit August

Auf dem Gehweg vor der Schule erzählten zwei Mitschüler des mutmaßlichen Haupttäters, sie hätten „nicht gedacht, dass er so ausrastet“. Im Übrigen habe ihre Schule „nichts damit zu tun. Wir fühlen uns sicher“. Der Rektor habe „gut reagiert“.

Der Bildungsverwaltung wurden seit August 546 Gewaltvorfälle gemeldet, was etwa den Vorjahreszahlen entspricht.

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