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Berlin: Charité-Ärzte wollen streiken

Mit einer überwältigenden Mehrheit von fast 100 Prozent haben sich die Ärzte der Berliner Charité für einen Streik ausgesprochen. Ob es zu dem Streik kommt, ist allerdings noch unklar. Am Freitag will der Vorstand der Charité ein neues Angebot vorlegen.

Berlin - Die Ärzte an den deutschen Universitäts-Kliniken wollen ihren seit fünf Wochen andauernden Arbeitskampf für mehr Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen noch einmal verschärfen. Bis Ende der Woche werde die Tarifkommission des Marburger Bundes darüber entscheiden, sagte der Sprecher der Ärztegewerkschaft, Athanasios Drougias, am Donnerstag. An der Berliner Charité votierten die Mediziner in einer Urabstimmung mit 97,6 Prozent für einen Arbeitskampf. Der Vorstand von Deutschlands größtem Universitäts- Klinikum will am Freitag ein neues Angebot vorlegen. Wenn dies zu keiner Einigung führt, wollen die Charité-Ärzte von kommenden Montag an streiken.

Für die rund 2200 Mediziner der Charité wird gesondert verhandelt, weil Berlin nicht mehr der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) angehört. Die Tarifgespräche sollen am Freitag fortgesetzt werden, sagte eine Unternehmenssprecherin. Sie waren Anfang vergangener Woche abgebrochen worden. Der Marburger Bund blieb jedoch skeptisch. «Die Charité hat jetzt noch eine allerletzte Chance in allerletzter Minute», sagte Drougias. «Nur wenn es dabei tatsächlich noch zu einer Einigung kommen sollte, streiken wir nicht.» Der Ausstand würde zunächst für zwei Wochen geplant. Für die Mediziner gilt seit Mai 2004 nur ein Übergangsvertrag, mit dem sie eigenen Angaben zufolge erhebliche Gehaltseinbußen zu verkraften haben.

Bundesweit streiken die Universitäts-Mediziner bereits seit Mitte März. Laut Drougias hatten Ärztesprecher am Mittwoch nach der zentralen Demonstration in Leipzig mit 4000 Teilnehmern eine Verschärfung des Arbeitskampfes im festgefahrenen Tarifstreit für die rund 22 000 Ärzte beschlossen. Darüber muss nun die Tarifkommission befinden. Außerdem werde es am 3. Mai erneut eine Demonstration von Uniklinik-Medizinern aus dem gesamten Bundesgebiet geben. (tso/dpa)

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