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Berlin-Charlottenburg: Ex-Profi von Hertha BSC: Familie Weiner sucht neues "Hanne am Zoo"

2010 schloss die bekannte Fußballkneipe am Bahnhof Zoo. Die Familie des Ex-Profis von Hertha BSC und Bayern München sucht noch immer ein neues Lokal. Sogar im neuen Bikini Berlin hat die Familie nachgefragt.

McDonald’s, Vapiano, Starbucks – zwischen all den Restaurantketten ist es gar nicht so einfach, am Bahnhof Zoo ein Berliner Original zu finden. Das China-Restaurant mit dem legendären Peking-Enten-Plakat? Schon lange geschlossen. Café Möhring? War einmal. Genauso wie das Mövenpick im Europacenter.

In dieser Woche nun hat in der City West der Komplex „Bikini Berlin“ eröffnet. In dem Haus neben dem Zoo hätte gern auch ein bekannter Gastwirt seinen Laden geöffnet. „Aber da passte unsere Kneipe einfach nicht ins Konzept. Das sind ja sehr neue, moderne Läden, auf urige Kneipen wie ,Hanne am Zoo’ wird da wenig Wert gelegt“, erzählt Dennis Weiner. Hanne? Weiner? Hanne Weiner! Ehemaliger Fußballer von Hertha BSC, Bayern München. Ein Länderspiel.

Von 2002 bis 2010 zapfte Weiner im Aschinger-Haus im „Hanne am Zoo“, das unter Fußballfans bundesweit einen Namen hatte (was wiederum auch am Vorgänger lag, Herthas Ex-Präsident Wolfgang Holst). Hanne Weiner ist 63 Jahre alt, schon lange schwer krank. Seine Familie sucht noch immer eine Gaststätte in der City West. „Es ist einfach schwierig, in Zeiten der Immobilienspekulation und Gastronomieketten, etwas Bezahlbares in Zoonähe zu finden“, sagt Marita Weiner, die Ehefrau des ehemaligen Fußballers.

Adressen wie das Europacenter oder der Gebäudekomplex an der Joachimstaler Straße, in dem auch der Nachtclub Q-Dorf untergebracht ist, seien nicht bezahlbar. Zudem sind Fußballfans offenbar vielen Eigentümern nicht ganz geheuer. „Jeder, der unsere Kneipe kennt, weiß, dass es sich nicht um einen Sammelort für betrunkene Hooligans handelt“, sagt Dennis Weiner, der in der rundum sanierten City West etwas vermisst. „Es ist heute viel zu selten der Fall, dass man sich richtig wohlfühlt in Kneipen oder Bars. Die meisten gehen da nur zum Essen oder Trinken hin. Bei uns war das nie Hauptkriterium. Es war vielmehr die familiäre Atmosphäre.“ Den Traum von einer Gaststätte am Zoo will er aber nicht aufgeben.

Lust auf das neue Bikini-Haus? Unter dem Motto „Die City West heißt Bikini Berlin herzlich willkommen“ gibt es heute von 13 bis 18 Uhr einen verkaufsoffenen Sonntag in mehr als 150 Geschäften rund um den Kurfürstendamm und die Tauentzienstraße. Und Hertha BSC kann man auch live gucken – im Olympiastadion, ab 17.30 Uhr, gegen Hoffenheim.

Joy Schilling

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