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Auf dem Breitscheidplatz erinnern Blumen und Kerzen weiterhin an die Opfer des Terroranschlags am 19. Dezember.

© dpa/Jörg Carstensen

Berlin-Charlottenburg: Friedensdemo auf dem Breitscheidplatz

Das Motto ist "Religionen für ein weltoffenes Berlin". Das American Jewish Committee Berlin kritisiert die Teilnahme von "Islamisten".

Unter dem Motto „Religionen für ein weltoffenes Berlin“ gibt es am Donnerstag, 16. März, ab 17.30 Uhr eine überkonfessionelle Friedensdemonstration an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche auf dem Charlottenburger Breitscheidplatz.

„In Zeiten, in denen Terrorakte die Welt erschüttern, Menschenfeindlichkeit die Herzen vieler vergiftet und Verfassungsfeinde den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft gefährden, müssen wir gegen Gewalt, Hass und Intoleranz unsere Stimmen erheben und gemeinsam für ein solidarisches und weltoffenes Berlin einstehen“, heißt es. Teilnehmer werden gebeten, Blumen und Kerzen mitzubringen.

Ab 17.30 Uhr will man schweigend der Opfer von Gewalt im Namen von Religionen gedenken. Ab 18 Uhr sprechen Vertreter des Christentums, des Islams, des Judentums, des Buddhismus und des Hinduismus. Außerdem singt der aus Berliner und Flüchtlingen bestehende „Begegnungschor“. Die Kundgebung soll mit Friedensgebeten enden.

Zu den Veranstaltern gehören Pfarrer Martin Germer von der Gedächtniskirche und Imam Mohamed Taha Sabri aus der Neuköllner Dar Assalam-Moschee. Beim islamistischen Terroranschlag auf dem Breitscheidplatz waren am 19. Dezember zwölf Menschen gestorben und viele weitere teils schwer verletzt worden.

Das American Jewish Committee Berlin (AJC) ist über die inhaltliche Ausrichtung und den Teilnehmerkreis der Demonstranten "alarmiert", wie es in einer Mitteilung von Mittwochabend heißt. Direktorin Deidre Berger sei besonders besorgt über "einzelne Unterstützer der Kundgebung, die dem islamistischen Spektrum zuzurechnen sind".

"Es ist empörend, wenn sich an einer Friedenskundgebung islamistische Akteure beteiligen, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden. So wird der schreckliche Anschlag auf unsere Demokratie instrumentalisiert und die mörderische Ideologie der Täter trivalisiert", heißt es weiter.

Zudem kritisiert das AJC, dass im Veranstaltungsflyer und im Kundgebungsaufruf der konkrete Anschlag nicht benannt werde.

- Weitere Informationen gibt es hier beim evangelischen Kirchenkreis Charlottenburg-Wilmersdorf .

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