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Berlin: Berlin fängt sich

Die Bevölkerung schrumpft nicht mehr

Vor 15 Jahren waren die Erwartungen groß: Die Bevölkerung wird nach der Wiedervereinigung wachsen, Berlin wird MegaMetropole wie Paris oder London. Anfang der Neunzigerjahre stieg die Bevölkerung dann auch um rund 30000 Menschen an. Doch die Neuansiedlung großer Industrien blieb aus und die schlechte Wirtschaftsentwicklung lockte nur wenige Arbeitnehmer in die Hauptstadt. So sank die Bevölkerung seit 1993. „Jetzt ist der Bevölkerungsrückgang gestoppt“, sagt Reiner Klingholz, Geschäftsführer des Berlin-Instituts für Bevölkerung und globale Entwicklung. „Bis zum Jahr 2020 erwarten wir stabile Zahlen.“

Ende Juni ermittelte das statistische Landesamt eine Bevölkerungszahl von 3,387 Millionen Personen. Das ist ein geringfügiger Rückgang von 2100 Menschen, der vor allem auf den so genannten „Sterbeüberschuss“ zurückzuführen ist: Mehr Menschen starben, als Kinder geboren wurden. Zudem zieht es viele Familien ins grüne Berliner Umland. Im ersten Halbjahr gingen rund 4000 Menschen ins nahe Brandenburg. „Der Wegzug ins Umland ist ein typisches Großstadtphänomen“, sagt Klingholz. „Er ist ein Argument für eine Länderfusion, denn schließlich wandert damit auch Wirtschaftskraft von Berlin in kleine Gemeinden ab.“ avi

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