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Vor Gericht (Symbolbild).

© dpa

Berlin-Friedenau: Baby getötet: 18-Jährige muss ins Gefängnis

Die Abiturientin hatte Familie und Freunde monatelang belogen. Bis sie in der elterlichen Wohnung in Friedenau unbemerkt ein Mädchen zur Welt brachte.

Die damals 18-Jährige habe das Kind „gezielt“ mit einem Handtuch bedeckt und umgebracht, urteilte nun eine Jugendstrafkammer. „Die Tötung war die konsequente Fortsetzung einer verheimlichten Schwangerschaft, an deren Ende es kein Kind geben durfte.“ Die Angeklagte sei des Totschlags schuldig. Sie habe ihre Lebensplanung über das Wohl des Kindes gestellt. Urteil: Zwei Jahre und neun Monate Haft. Die inzwischen 19-Jährige – im Prozess als sehr intelligent, aber überbeherrscht und introvertiert geschildert – hatte erklärt, sie habe über die Schwangerschaft nicht reden können. Es sei ihr peinlich gewesen. Was geschah, könne sie selber nicht verstehen. „Der Gedanke, dass ich ein Kind bekommen könnte, war unvorstellbar.“ Als sie dann ein Handtuch über „das Etwas“ legte, habe sie nicht begriffen, dass es ihr Kind war. „Ich wollte es nicht töten.“ Sie habe es nicht angesehen und nicht angefasst. Die Angeklagte habe von ihrer Schwangerschaft gewusst, sie aber verleugnet, so die Richter. Drei Monate vor der Geburt hatte sie im Internet nach Informationen zu „Joggen in der Schwangerschaft“ gesucht. Wochen zuvor habe ihre Mutter wegen ihrer körperlichen Veränderung einen Schwangerschaftstest geholt. Er fiel negativ aus. „Die Verheimlichung war möglich, weil sich alle haben täuschen lassen“, so die Richter. Sie folgten im Wesentlichen der Staatsanwältin. Der Verteidiger hatte Freispruch verlangt.

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