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Baustelle am Ufer der Spree. Das gesamte Quartier wird seit Jahren neu aufgebaut, vorher war auf der Friedrichshainer Seite nichts - bis auf die Mauer und Eisenbahnbrache.

© Kitty Kleist-Heinrich

Berlin-Friedrichshain: Neuer Name gesucht für Platz vor der O2-Arena

Die Veranstaltungshalle könnte bald einen neuen Namen tragen, dann müsste auch der des Vorplatz geändert werden. CDU-Politiker Frank Steffel will Manfred von Richthofen ehren - das wird aber nicht einfach. Und nebenan wird 2015 ein Einkaufszentrum gebaut.

Der Berliner CDU-Bundestagsabgeordnete und Obmann im Sportausschuss Frank Steffel hat vorgeschlagen, den „O2-Platz“ vor der O2-Arena in „Manfred-von-Richthofen-Platz“ umzubenennen. Die Namensrechte für Platz und Veranstaltungshalle laufen im Mai 2015 aus. 16 Jahre lang war von Richthofen Vorsitzender des Landessportbundes, ab 1994 Präsident des Deutschen Sportbundes. Vor der Benennung muss ein Verstorbener den Vorschriften nach fünf Jahre tot sein; von Richthofen starb am 1. Mai 2014. Zur Trauerfeier in der Gedächtniskirche kamen viele langjährige Begleiter, darunter auch die ehemaligen Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen und Walter Momper.

"Ein großer Berliner Sportfunktionär"

Steffel schreibt: "Der Platz vor der O2-World braucht einen würdigen Namen. Das Auslaufen der Namensrechte ist eine gute Gelegenheit, mit Manfred Freiherr von Richthofen einen großen Berliner Sportfunktionär an einem sportlichen Ort zu ehren. Die O2-World ist heute sportliche Heimat von Alba-Berlin und den Eisbären. Beide Vereine setzen neben dem Leistungssport vor allem auf einen guten Breiten- und Jugendsport. Diese Verbindung aus Spitzen- und Freizeitsport war für Manfred von Richthofen immer Maßstab seines lebenslangen Engagements für den deutschen Sport. Auch gerade deshalb halte ich diesen Ort für besonders geeignet.“

Das sind die Pläne für das Anschutz-Areal.
Das sind die Pläne für das Anschutz-Areal.

© Tsp/Bartel

Frauen haben im Bezirk Vorrang bei der Benennung von Plätzen und Straßen

Allerdings wird es nicht ganz einfach, den Platz nach einem Mann zu benennen: Es sind zwar Ausnahmeregelungen erlaubt. Allerdings, das zeigt jüngst eine Tagesspiegel-Umfrage in den Bezirken, haben Frauen Vorrang. 140 Straßen und Plätze tragen in Friedrichshain-Kreuzberg die Namen von Männern – und nur 17 sind nach Frauen benannt. Das hat Stadtrat Hans Panhoff (B90/Grüne) in diesem Jahr mal nachgerechnet. Bereits seit 2005 gibt es einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung, in dem es heißt: Bei Neu- und eventuellen Umbenennungen von Straßen werden solange nur in Ausnahmefällen keine Namen von Frauen verwendet, bis mindestens 50 Prozent aller nach Personen benannten Friedrichshain-Kreuzberger Straßen nach Frauen benannt sind

Der Platz vor der Arena soll 2015 mit zwei Gebäuden bebaut werden und auf dem jetzigen Parkplatz soll ein Shoppingcenter entstehen, so groß wie die Potsdamer Platz Arkaden. Im Kiez fürchten kleinere Händler die massive Konkurrenz, zumal es nicht weit ist bis zum Ring Center an der Frankfurter Allee und auch zum Einkaufszentrum Alexa.

120 Läden auf drei Etagen

Die Pläne für das Shopping-Center sind schon einige Jahre alt: Platz finden sollen einmal im künftigen Einkaufszentrum rund 120 Läden auf drei Etagen. Auch 1000 Parkplätze sind geplant. Entwickler des Einkaufszentrums ist die FREO-Gruppe. Nach Unternehmensangaben sind zwei Eingänge geplant - einer am S- und U-Bahnhof, der andere vor der Veranstaltungshalle.

Die Arena zwischen East Side Gallery und Fern- und S-Bahntrasse wurde im September 2008 eröffnet.

Um Umbenennungen von Straßen und Plätzen gibt es oft Diskussionen in Berlin. Doch die Ämter in Berlin handeln bei den Umbenennungen unterschiedlich. Eine Tagesspiegel-Umfrage, Bezirk für Bezirk, finden Sie unter diesem Link.

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