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Das muss jetzt weg. Einbrecher errichteten dieses – nun ja – Kunstwerk.

© promo

Berlin-Glosse "Von Tag zu Tag": Marzahn-Hellersdorf wird zum Musterbezirk

Unser Kolumnist Bernd Matthies hat kürzlich erst ein gutes Wort für Marzahn-Hellersdorf eingelegt. Nun erreichen ihn weitere Neuigkeiten: In dem Bezirk sind Einbrecher mit erstaunlichem künstlerischen Talent aktiv - zumindest sieht das Bezirksamt das so.

Die Qualitäten von Marzahn-Hellersdorf dringen nur langsam ins gesamtstädtische Bewusstsein. Gerade versucht ein „Informations- und Erlebnisstore“ am Potsdamer Platz, uns die Schokoladenseiten des Nicht-nurPlattenbezirks vorzuführen, da liefert die Polizei schon einen Nachschlag. Statistisch: Marzahn-Hellersdorf ist unter den derzeit höchst aktiven Taschendieben der offenbar unbeliebteste Ort in Berlin. Und phänomenologisch: Die örtlich dennoch vorkommenden Kleinkriminellen zeigen einen gewissen Ehrgeiz, den Ort ihrer Taten ein wenig aufzuhübschen.

So haben dunkle Gestalten kürzlich das Kompass-Stadtteilzentrum am Kummerower Ring besucht und dabei einen Sachschaden von rund 2000 Euro angerichtet. Andererseits richteten sie dabei aus wohl herumliegendem Baumaterial eine adrette Mauer auf, schön symmetrisch, mit Zwischenraum, hindurchzuschaun. Ob das nun ein Kunstwerk ist, wie das Bezirksamt mutmaßt, oder doch eher nur Zeitvertreib?

Das Ganze liegt nun schon fast zwei Wochen zurück, erreichte uns aber erst am gestrigen Mittwoch. Irgendwie sollte der östliche Musterbezirk also doch noch etwas näher an die Innenstadt heranrücken.

Bernd Matthies' erste Kolumne über Marzahn-Hellersdorf lesen Sie hier.

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