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Berlin: „Berlin hat eine gute Freundin verloren“

Viele trauern um Rut Brandt. Kondolenzbuch liegt ab heute im Roten Rathaus aus

Für Rut Brandt, die am Freitag in einem Berliner Altenheim gestorbene zweite Ehefrau des ehemaligen Bundeskanzlers und Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt, wird ab heute ein Kondolenzbuch im Roten Rathaus ausgelegt. Das sagte gestern ein Senatssprecher. Berliner und Gäste der Stadt könnten sich dort ab 16 Uhr eintragen. In den kommenden Tagen bestehe dazu von neun bis 18 Uhr Gelegenheit. Die Beisetzung von Rut Brandt soll in Berlin stattfinden.

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), der derzeit im Urlaub ist, hatte Rut Brandt vor einem Jahr zu einem Besuch ins Rathaus eingeladen. Wowereit teilte mit, er habe die zweite Frau seines Vorgängers Willy Brandt als einen ebenso warmherzigen wie charmanten Menschen kennen gelernt. An der Seite Willy Brandts habe sie die Herzen der Berliner erobert. Die Stadt habe eine gute Freundin und Botschafterin verloren.

Auch andere Politiker würdigten Rut Brandt. Bundespräsident Horst Köhler erklärte in einem Kondolenzschreiben, sie habe die Arbeit ihres Mannes mitgestaltet. „Als gebürtige Norwegerin hat Rut Brandt uns Deutschen geholfen, unser Land und seine Geschichte besser zu verstehen“, schrieb der Bundespräsident.

Rut Brandt wurde im Januar 1920 in Norwegen geboren. Nach dem Tod ihres ersten Mannes heiratete sie 1948 Willy Brandt. An seiner Seite erwarb sie sich in Berlin und Bonn viele Sympathien. Bekannt wurde eine Filmaufnahme, auf der ihr der nicht gerade als Charmeur bekannte damalige sowjetische Staats- und Parteichef Leonid Breschnjew die Hand küsst. Die Ehe mit Willy Brandt war 1980 geschieden worden.ddp

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