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Berlin: Berlin-Infos: Alles über die Stalinallee

Berlinbesuchern, die bislang eher ratlos zwischen den Prachtbauten an der Franfurter und Karl-Marx-Allee herum stolperten, wird geholfen: Die ehemalige Stalinallee erhält ein "Informations- und Leitsystem". Am Montag hat Baustadträtin Martina Albinus (parteilos, für PDS) die 39 Info-Tafeln zwischen Strausberger Platz und Proskauer Straße übergeben.

Berlinbesuchern, die bislang eher ratlos zwischen den Prachtbauten an der Franfurter und Karl-Marx-Allee herum stolperten, wird geholfen: Die ehemalige Stalinallee erhält ein "Informations- und Leitsystem". Am Montag hat Baustadträtin Martina Albinus (parteilos, für PDS) die 39 Info-Tafeln zwischen Strausberger Platz und Proskauer Straße übergeben. Vor allem Touristen sollen mit Hilfe der EU-geförderten Freiluftdauerausstellung etwas über Geschichte und Architektur der denkmalgeschützten Allee erfahren. "Bisher hört Berlin für Reiseveranstalter am Roten Rathaus auf", sagt Albinus, "Reisebusse haben die Karl-Marx-Allee nicht auf ihrer Route."

Über die Ereignisse um den 17. Juni 1953 und das Kino Kosmos informieren die Schautafeln ebenso wie über den Volkspark Friedrichshain oder die Märzrevolution von 1848. Am Kopf der Tafel befindet sich eine Übersicht, darunter ein Text auf deutsch und englisch sowie mehrere Fotos. Der 2,3 Kilometer lange Straßenzug mit über 2000 Wohnungen in sieben- bis neunstöckigen Häusern ist im Rahmen des "Nationalen Aufbauprogramms der DDR" zwischen 1952 und 1956 entstanden. Die als "Stalinallee" unter anderem von DDR-Chefarchitekt Hermann Henselmann geplante Straße wurde nach Stalins Tod 1953 in Karl-Marx-Allee und Frankfurter Allee umbenannt. Der vor knapp sechs Jahren verstorbene Henselmann galt als Verfechter einer kommunistischen Stadt der Zukunft und prägte das städtebauliche Bild der DDR. Die Stalinallee gehört neben dem "Haus des Lehrers" am Alexanderplatz und dem Zeiss-Turm in Jena zu seinen bekanntesten Bauwerken. In der Industrialisierung des Wohnungsbaus sah der vom "Bauhaus" geprägte Architekt einen Ausweg aus der Wohnungsnot. Später bekannte er jedoch, dass er die Stalinallee nicht mehr so entwerfen würde, wie er es getan hatte - seine ersten Entwürfe für den Boulevard von 1951 verwarf er, nachdem die Partei sie als "formalistisch" und "nicht dem Empfinden der Arbeiterklasse entsprechend" zurückgewiesen hatte.

Im nächsten Jahr soll ein Info-Point mit Computer-Terminal im ehemaligen "Café Sybille" neben der Karl-Marx-Buchhandlung die Freiluftausstellung ergänzen. Wer jetzt schon mehr über den mittlerweile sanierten Boulevard wissen möchte, kann in Buchhandlungen für 15 Mark das vom Bezirksamt herausgegebene Video "Die Karl-Marx-Allee " erwerben.

kört

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