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Berlin: Berlin ist zur Fußball-WM Großbaustelle

Kritik von Organisatoren: Kein schönes Bild

Etliche Baustellen werden zur FußballWeltmeisterschaft im nächsten Sommer die Aussichten trüben: Zwar verspricht die BVG, die Baustelle am Pariser Platz zur WM abzuräumen und den provisorischen Zugang zur neuen Linie 55 fertig zu stellen, aber zwischen Wilhelm- und Schadowstraße soll weiter gebuddelt werden. Im Bau wird zur WM auch die US-Botschaft am Pariser Platz sein, mit noch nicht absehbaren Einschränkungen. Nach derzeitiger Planung wird auch der Schloßplatz zur Baustelle, weil der Palast der Republik abgerissen wird.

Bei WM-Organisatoren und Unternehmern, die sich beim Turnier in der Innenstadt engagieren wollen, wächst die Kritik am Senat. „Berlin gibt kein schönes Bild im Stadtzentrum ab“, sagt Fedor Radmann, der Tourismus-Beauftragte des Organisationskomitees. WM-Funktionäre und einige Senatsmitglieder hatten vergeblich auf eine Verschiebung des Abrisses und auf die Fertigstellung aller Baustellen Unter den Linden gedrängt. „Die Straße ist das Wohnzimmer der Republik“, sagt Stefan Vogel, der der Initiative „Boulevard Metropolis“ vorsteht. „Es ist seltsam, dass wir anlässlich des Besuchs der ganzen Welt einen Sandkasten in unser Wohnzimmer schütten.“ Der Verein „Boulevard Metropolis“ hatte zuletzt die Weihnachtsbeleuchtung Unter den Linden organisiert und 10000 Berliner Bären aufgestellt, auch für die WM waren spektakuläre Aktionen geplant. Außerdem wollte die ARD ein gläsernes Studio am Brandenburger Tor aufstellen.

Führende Fußball-Funktionäre äußern Kritik an der Politik der Hauptstadt. Berlin sei bislang nicht in der Lage, einen zentralen Platz für das Fanfest festzulegen, wo Millionen Gäste vor Großbildleinwänden feiern sollen, bemängelte nach Angaben aus Funktionärskreisen schon WM-Chef Franz Beckenbauer. Verkehrsplaner hatten den Vorschlag abgelehnt, die Straße des 17. Juni zu sperren. Der Schloßplatz, auf dem Sponsor Adidas das Olympiastadion nachbauen wollte, wird blockiert von einer „raumgreifenden Baustelle“ für den Palast-Abriss, wie die Stadtentwicklungsbehörde einräumt.

Fertig soll bis zur WM der neue Mittelstreifen Unter den Linden in Höhe des Bebelplatzes sein. Gebaut wird aber am Einkaufszentrum Alexanderplatz und auf der Straße des 17. Juni zwischen Bahnhof Tiergarten und Ernst-Reuter-Platz, teilte das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf mit. Hier müsssen Autos wohl Slalom fahren. Die Tunnelabdeckung und die Neugestaltung am Breitscheidplatz sollen zur WM fertig sein. Hier könnte dann der WM-Globus stehen. Zum Auftakt seiner Tour durch Deutschland stand er noch am Brandenburger Tor. ide / C.v.L.

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