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Berlin: Berlin kämpft sich vor

Seit fünf Jahren testet das Immobilienmagazin „Bellevue“ zehn Großstädte Jetzt hat sich die Hauptstadt um drei Plätze auf Rang sechs vorgeschoben

Berlin bessert sich. Im Städtetest des Immobilienmagazins „Bellevue“, der in der SeptemberAusgabe erscheint, hat sich die Stadt von Platz neun auf den sechsten Rang vorgeschoben. „Berlin hat in fast allen Kategorien Boden gutgemacht“, sagt Sven Heinen, Ressortleiter Deutschland und einer der Autoren des Städtetests. München hat dabei am besten abgeschnitten und mit Abstand den ersten Platz belegt.

Verglichen hat Heinen zehn deutsche Großstädte, von Dresden über Düsseldorf bis München und Hamburg in zehn Kategorien und 50 Unterkategorien. Nicht alle davon sind politisch zu beeinflussen. Zum Beispiel die Zahl der Sonnenstunden pro Jahr oder die Niederschlagsmenge. Beeinflussen lässt sich hingegen die Zahl der Kindertagesstätten, Universitäten und der Krankenhäuser. Untersucht wurde aber auch der Preis für einen Liter Benzin, die Länge der Straßenfronten in 1a-Geschäftslagen, die Kaufkraft, die touristische Entwicklung, die Arbeitslosigkeit und die Kriminalitätsrate. „Die Kategorien haben wir vor fünf Jahren festgelegt, als wir den Städtetest zum ersten Mal gemacht haben“, sagt Heinen: „Wir haben uns gefragt, was eine Stadt ausmacht und welche Werte man vergleichen kann.“

In keiner Kategorie hat Berlin den ersten Platz belegen können, mischt aber vor allem im Bereich Tourismus ganz vorne mit: Keine andere Stadt hatte so viele Besucher und zählt so viele Top-Sehenswürdigkeiten. Weil aber auf die Einwohnerzahl umgerechnet Berlin viel weniger Gästebetten hat als andere Städte und auch die Auslastung der Hotels nur mittelmäßig ist, muss Berlin auch in dieser Kategorie München den Vortritt lassen.

Gut kommt Berlin auch beim Freizeitwert weg, bei der Verkehrsanbindung und der medizinischen Versorgung. Schlusslicht ist die Stadt hingegen in der Kategorie Arbeitsplatz: hohe Arbeitslosigkeit, viele Sozialhilfeempfänger und eine rückläufige Beschäftigungsentwicklung haben der Stadt dreimal das zweitschlechteste Ergebnis eingebracht.

Interessant ist das Ergebnis in der Kategorie Immobilien. Zusammen mit Köln kommt Berlin auf den dritten Platz, hinter München und Düsseldorf. Vor allem die Preise für Eigentumswohnungen und für Baugrundstücke gaben für Berlin einen positiven Ausschlag – nicht weil sie billig, sondern relativ teuer sind. „Wir sind ein Immobilienmagazin, das sich vorrangig an Verkäufer wendet“, erklärt Heinen dazu. Schlecht bewertet wurde zum Beispiel, dass in der Mieterstadt Berlin die Eigentumsquote noch immer gering und der Kaufpreis für ein Einfamilienhaus im Gegensatz zur Eigentumswohnung relativ niedrig ist. oew

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