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Die Polizei sucht einen vermissten Flüchtlingsjungen (Symbolbild).

© dpa

Berlin-Kreuzberg: Nationalistische Türken greifen Kurden an

Die Spannungen zwischen Kurden und nationalistischen Türken werden sichtbar: Im Zentrum von Kreuzberg flogen Flaschen gegen kurdische Infostände.

Am Sonntagnachmittag hat eine Gruppe nationalistischer Türken am Kottbusser Tor Infostände pro-kurdischer Gruppierungen und der pro-kurdischen Oppositionspartei in der Türkei, HDP, angegriffen. Sie bewarfen die Stände mit Flaschen und provozierten aus einem Auto heraus die Menschen an den Ständen. Daraufhin begannen die Angegriffenen ihrerseits, mit Flaschen auf das Auto zu werfen. Wie der Einsatzleiter der Polizei dem Tagesspiegel vor Ort berichtete, mussten etwa "150 emotionalisierte Kurden" nach dem Angriff beruhigt und von den Einsatzkräften zerstreut werden, um weitere Auseinandersetzungen zu vermeiden.

Sie hatten keine Genehmigung für eine Versammlung am Kottbusser Tor, ihre Stände waren als Markt genehmigt. Kurdische Aktivisten hätten dem Einsatzleiter zufolge vorgehabt, eine Demonstration am nahegelegenen Oranienplatz anzumelden. Es habe sich aber kein Versammlungsleiter gefunden, deshalb sei die Demonstration abgesagt worden.

Nach dem Angriff lag circa ein Dutzend Flaschen auf dem Platz am Kottbusser Tor. Mindestens zwei Menschen wurden verletzt, es kam zu Festnahmen. Die zunächst unübersichtliche Lage beruhigte sich nach dem Eintreffen der Polizei zügig. Wie der Einsatzleiter bestätigte, waren die Angreifer auf ihrem Rückweg von einer Demonstration in Charlottenburg am Kottbusser Tor vorbeigekommen. Etwa 1000 nationalistische Türken hatten am Sonntagnachmittag auf dem Kurfürstendamm "gegen PKK und ISIS" demonstriert.

Bereits in der vergangenen Woche war es in Kreuzberg wiederholt zu Auseinandersetzungen zwischen Türken und Kurden gekommen. Die Polizei musste mehrfach anrücken.

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