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"... ein wenig mühsam". Die Rolltreppe ist mal wieder kaputt.

© Kitty Kleist-Heinrich

Berlin-Kreuzberg: Wenn die Rolltreppe mal wieder kaputt ist am S-Bahnhof

Eine der Rolltreppen am S-Bahnhof Anhalter Bahnhof ist mal wieder kaputt. Damit nicht genug - das Reparatur-Datum wird immer wieder nach hinten geschoben. Bernd Matthies fühlt sich beim Weg zur Arbeit für dumm verkauft.

Am S-Bahnhof Anhalter Bahnhof gibt es eine Rolltreppe. Sie zielt genau in Richtung Tagesspiegel, was sie nicht wichtiger macht als andere Rolltreppen – aber sie wird naturgemäß genauer beobachtet. Deshalb wissen wir, dass sie sensibel ist, öfter kaputt als ein 50 Jahre alter englischer Roadster. Nun ist es aber anders als vor 50 Jahren so, dass die Bahnleute kundenfreundlich und transparent sein wollen: Sie lassen den Kram nicht einfach liegen, bis die neuen Teile da sind. Sondern kleben umgehend einen Zettel an mit dem finalen Reparaturdatum, damit die Bahnkunden wissen, aha, die kümmern sich und geben ihr Allerbestes.

24. Mai, 3. Juni, 28. Juni ... wann denn nun?

Als unsere Rolltreppe (die ja schon mal lange kaputt war) also Mitte April, ungefähr, wieder mal kaputt ging, folgte alsbald ein erstes Versprechen: Repariert werde in „KW 18“. Das war raffiniert ungenau, weil kein Mensch aus dem Ärmel weiß, wann die 18. Kalenderwoche ist (gleich nach dem 1.Mai.). Geraume Zeit später wurde alles mit einem präzisen Termin überklebt: 24.5. Auch dieser Termin verstrich, man versprach den 3.6., dann neue Termine im Wochenrhythmus bis zum 28.6. Nun plötzlich ein Rückfall: 5.6. Ein Irrtum? Wir fürchten: Diesmal ist womöglich 2017 gemeint.

Das ist Berlin, wir kennen das Prinzip. Unsere Rolltreppe orientiert sich natürlich am Flughafen BER. Das Ergebnis hier wie dort: Man glaubt überhaupt nichts mehr, fühlt sich aber für sackdumm verkauft. Manchmal scheint es, als seien die Verantwortlichen nicht mal mehr bemüht, diesen Eindruck zu vermeiden.

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Lesen Sie mehr im Tagesspiegel: Fahrstühle in Bahnhöfen dienen denen, die sonst nicht zum Gleis kämen: Gehbehinderten und Eltern mit Kinderwagen. Aber die müssen ständig warten, weil junge, fitte Menschen sich aus Bequemlichkeit fahren lassen

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