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Polizei im Einsatz (Symbolbild).

© Patrick Pleul/dpa

Berlin-Lichtenberg: Prozess um Totschlag vor 17 Jahren

Nach rund 17 Jahren muss sich ein mutmaßlicher Täter wegen Totschlags vor Gericht verantworten.

Die Männer waren sich zufällig in einem Bus begegnet. Der eine nörgelte, weil der andere angeblich bummelte beim Aussteigen. Es war ein früher Abend, als es am 11. September 1999 an einer Bushaltestelle in Lichtenberg zu einem Streit kam. Wenig später lag der 36-jährige Ralf K. tödlich verletzt auf der Straße. Fast 17 Jahre später sitzt mit Laza S. der mutmaßliche Täter auf der Anklagebank. In der Anklage sind fünf Alias-Namen aufgelistet, die der heute 50-jährige Serbe in den letzten Jahren benutzt haben soll. Vor knapp 17 Jahren soll er mit einer Frau und drei Kindern in einem Wohnheim in Lichtenberg gelebt haben. Nach der Tat soll er laut Ermittlungen auf den Balkan geflüchtet sein. In Kroatien habe er mit einer Familie gelebt und sich versteckt. Ein gegen S. erlassener internationaler Haftbefehl konnte schließlich im September 2015 in Montenegro vollstreckt werden.

Der Mandat werde schweigen

Es war ein Augenzeuge, der den Hinweis auf Laza S. geliefert hatte. Ralf K., der beim Aussteigen ungeduldig gewesen sein soll, und S. sollen sich nach einer kurzen verbalen Auseinandersetzung gewaltlos getrennt haben. Der angetrunkene Angeklagte aber sei dann auf den Geschädigten zugegangen. Im Anschluss an den Streit habe er dem Opfer einen Messerstich in die Brust versetzt. Fast 17 Jahre später muss sich Laza S. wegen Totschlags verantworten. Seine beiden Verteidiger erklärten zu Prozessbeginn, ihr Mandant werde schweigen.

Kerstin Gerke

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