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Berlin-Marathon: Bananen und Kalorientabellen als Gastgeschenk

Läufer kommen auch aus Indien, Costa Rica und Chile zum Marathon nach Berlin. Hotels lassen sich für ihre Gäste einiges einfallen. Dazu gehören längere Check-out-Zeiten, Duschzimmer und ein Shuttle-Service. 40.000 Sportler gehen am Sonntag an den Start.

Am Abend zuvor werden noch mal Nudeln gekocht, das Müsli isst man früh um sechs und dann geht es mit der BVG ohne Stress zum Start: Wer in Berlin wohnt, hat es als Teilnehmer beim morgigen Marathon relativ leicht, entspannt ins Rennen zu starten. Doch die meisten der rund 40 000 Marathonteilnehmer kommen von viel weiter her, nur etwas weniger als die Hälfte stammt aus Deutschland. Außer den neben Deutschland am stärksten vertretenen Nationen Dänemark, Großbritannien, Frankreich und Italien sind an diesem Wochenende auch viele Laufbegeisterte unter anderem aus Chile, Costa Rica, Australien oder Indien in der Stadt. Damit auch diese Läufer trotz der langen Anreise und unbekannten Umgebung so fit wie möglich an den Start und auf die Strecke gehen, lassen sich Berliner Hotels einiges einfallen.

Dazu gehören am Marathontag Frühstücksbuffets ab 5.30 Uhr früh, späte Check-out-Zeiten bis 17 Uhr, Duschzimmer sowie ein Shuttle-Service zum Start. In mehreren Häusern gibt es am Abend vorher auch ein Pasta-Buffet. „Wir achten natürlich darauf, hier nicht etwa schwere Sahnesaucen anzubieten“, sagt Raffaele Sorrentino, „Guest-Service-Director“ im Hotel Adlon am Pariser Platz. Sorrentino sorgt auch dafür, dass seine rund 120 Marathongäste heute Abend ein „Viel Spaß und Erfolg beim Marathon“-Paket mit Bananen und Powergels auf ihrem Zimmer finden. Und dass Sonntag früh wärmende Plastikcapes zum Überziehen bereitliegen, die es eigentlich für alle Läufer erst im Zielbereich gibt. „Denn viele frieren so früh morgens auf dem Weg zum Start“, so Sorrentino.

Das Adlon genauso wie das Novotel am Tiergarten, wo mit über 400 Gästen die meisten Läufer wohnen, werden wegen ihrer kurzen Entfernung zum Start auf der Straße des 17. Juni und zum Ziel am Brandenburger Tor besonders gern gebucht. Aber auch, weil der Tiergarten direkt in der Nähe ist. „Viele unserer Gäste nutzen die Gelegenheit, hier noch einen leichten Lauf zu machen“, sagt Maren Seeger, Empfangschefin im Novotel. Manche dieser „frühen Vögel“ seien sogar schon um vier Uhr morgens unterwegs. Und auch im Econtel in Charlottenburg ziehen viele der rund 150 Marathongäste die Sportschuhe an, um noch eine lockere Runde im nahe gelegenen Schlosspark zu laufen.

So wie Jörg Ruckstuhl und Camille Tornay aus der Schweiz. Die 32- und 28-jährigen Freunde laufen in Berlin gemeinsam ihren ersten Marathon und wollen gleich die magische Vier-Stunden-Grenze knacken. Danach haben sie noch vier Tage Zeit, sich in Berlin zu erholen. „Wahrscheinlich werden wir die Stadt nach dem Lauf nur noch sitzend erkunden, bei Boots- und Bustouren zum Beispiel“, sagt Ruckstuhl lachend.

Froh sind die beiden Läufer auch über einen Service, den das Econtel nicht nur zum Marathon, sondern ganzjährig anbietet: Zu jeder Speise auf dem Frühstücksbuffet wird der Kalorienwert angegeben. „Viele unserer Gäste nutzen das, um vor dem schweren Rennen die Speicher noch mal bewusst aufzufüllen“, sagt Sales-Managerin Doreen Kwast. Ihr Haus ist wie viele andere wegen des Marathons sehr gut belegt. Etliche der rund 100 Häuser, die über das Internetportal www.hotels.bytepark.de Sonderkonditionen für das Marathonwochenende anbieten, sind komplett ausgebucht. So auch das Park Hotel Blub in Neukölln, das seinen Gästen ein großes After-Marathon-Buffet anbietet. Das Motto „All you can eat“ („Iss, so viel du kannst“) hört sich nach 42 Kilometern Kraftanstrengung vermutlich sehr verlockend an.

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