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Berlin: Berlin-Marathon: Veranstalter fordert: Macht das Tor auf!

Am Brandenburger Tor wird es am Sonntag eng. Unerträglich eng, sagen die Veranstalter des Berlin-Marathons.

Am Brandenburger Tor wird es am Sonntag eng. Unerträglich eng, sagen die Veranstalter des Berlin-Marathons. Da wegen der Sanierung des Tores von fünf Durchgängen derzeit nur drei offen stehen, erwartet Marathon-Chef Horst Milde einen Stau der knapp 38 000 Dauerläufer und -roller. Er befürchtet eine erhebliche Behinderung des Großereignisses und warnt vor einer "internationalen Blamage". An gute Laufzeiten sei angesichts der Baustelle nicht mehr zu denken. Auch sei beim zu erwartenden Gedrängel die Verletzungsgefahr sehr hoch. Milde appelliert an die Landesregierung, zumindest den vierten Durchgang vorübergehend zu öffnen. Verkehrssenator Peter Strieder (SPD) lehnt jedoch ab, die Kosten dafür zu übernehmen.

Zum Thema Online Spezial: 28. Berlin-Marathon Erst vor kurzem habe er erfahren, dass der vierte Durchgang leicht zu öffnen sei, sagte Milde am Freitag. Die Kosten für den vorübergehenden Abbau des dort befindlichen Baugeräts gab er mit 50 000 Mark an. Zu viel Geld für die Veranstalter, die nach eigenen Angaben ihren Etat bereits ausgegeben haben. Deswegen soll der Senat einspringen, meint Milde. Immerhin bescherten doch die Marathon-Gäste der Stadt 100 Millionen Mark Umsatz. Die Sportler starten unter dem Slogan "Run for Peace - United we run", der die Solidarität mit den USA ausdrücken soll.

Strieders Sprecherin Petra Reetz reagierte verärgert auf die Forderung. "Es gab intensive Absprachen aller Beteiligten, bei denen alle strittigen Fragen geklärt wurden", sagt sie. "Wenn Herr Milde jetzt kurz vor dem Rennen populistische Forderungen aufstellt, hat er wohl in der Zeit davor geschlafen." Sie warf den Marathon-Veranstaltern im Gegenzug vor, einen Kompromiss blockiert zu haben. So hätten Verkehrsverwaltung und die Sanierungsfirma des Tores eine "Trichterlösung" angeboten. Dabei wäre vor dem Nadelöhr die Laufstrecke langsam verjüngt worden, damit es nicht schlagartig zum Stau kommt. Das habe Milde abgelehnt.

Was die vom Veranstalter angeführte Verletzungsgefahr angeht, sei "alles getan" worden, damit niemand beim Lauf durch das Tor gefährdet sei, sagt Reetz. "Natürlich ist es nicht ganz einfach, durch eine Baustelle zu laufen - aber das ist beim Tor nicht anders als zum Beispiel bei der Hohenzollerndammbrücke." Keine Probleme mit dem Stau werden am Sonntag übrigens die Spitzenläuferinnen Naoko Takahashi und Tegla Loroupe haben. Für sie haben die Veranstalter eigens "Guard-Läufer" engagiert, die die Top-Stars heil durch den Engpass hindurchlotsen sollen.

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