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Berlin: Millionenschäden im Olympiastadion Berlin

Im gerade erst für mehr als 240 Millionen Euro sanierten Berliner Olympiastadion gibt es nach Medienberichten eine Vielzahl von Baumängeln. Die Senatsverwaltung rechne zur Schadensbeseitigung mit Kosten in Millionenhöhe.

Berlin - Die Summe soll in den kommenden Jahren aufgebracht werden, berichtete die "Berliner Morgenpost" heute unter Berufung auf einen Bericht von Senatsbaudirektor Hans Stimmann (SPD) für das Berliner Abgeordnetenhaus. Allein in diesem Jahr benötige die Senatsverwaltung zwei Millionen Euro. Einen Sprecherin der Stadtentwicklungsbehörde betonte, es sei völlig normal, dass nach großen Bauarbeiten Nacharbeiten zu machen seien. Die Sicherheit oder Funktionsfähigkeit des Stadions sei keineswegs gefährdet.

Zu den Mängeln gehört der Zeitung zufolge eine in einer Küche geplatzte Wasserleitung. Durch einen weiteren Wasserschaden habe sich Parkettboden gehoben. In der Tiefgarage seien Dichtungen brüchig geworden. Zudem funktionierten in den VIP-Lounges die Flachbildfernseher nicht richtig. Die aktuellen Schäden sollten aber im Wesentlichen noch bis zur Fußball-Weltmeisterschaft behoben werden.

Dem Bericht zufolge müsste eigentlich der Sanierer des Olympiastadions, die Walter Bau AG, die Schadensbeseitigung bezahlen. So sei in den Verträgen vorgesehen, dass die Firma für etwaige Mängel aufkommen muss. Fünf Jahre sollte das Unternehmen für das Bauwerk, zehn Jahre für das neue Dach und 12,5 Jahre für bestimmte Abdichtungen gerade stehen. Die Walter Bau AG hatte jedoch Anfang 2005 Insolvenz angemeldet.

Von Subunternehmern der Walter Bau, die theoretisch für die Mängel hätten aufkommen können, ist laut "Berliner Morgenpost" ebenfalls nichts zu holen, weil viele mit in die Insolvenz gegangen seien. Hinzu komme noch eine Vertragspanne: So habe die Walter Bau die Subunternehmer bereits mit dem eigentlichen Fertigstellungstermin Ende 2004 aus der Haftung entlassen. Damit hatte das Unternehmen das Risiko bei Verzögerungen der Abnahme zu tragen. Mit der Insolvenz sei das Risiko dem Land Berlin zugefallen, stellt der Senatsbaudirektor laut Bericht fest.

Die Sprecherin der Stadtentwicklungsbehörde bestätigte, die Senatsverwaltung hoffe, die Millionen für die Mängelbeseitigung durch eine Klage gegen eine Münchner Bürgschaftsversicherung zurückzuholen. Zuvor müssten die Baumängel aber auf Kosten des Landes beseitigt werden. (tso/AFP)

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