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Farbenfroh. Die Demo in Berlin

© AFP

Update

Berlin-Mitte: Tausende bei Klimademo am Brandenburger Tor

Einen Tag vor dem Weltklimagipfel in Paris demonstrierten in Berlin tausende Menschen beim „Global Climate March“. Die Linien der BVG fahren wieder planmäßig, vereinzelt kommt es aber zu Verspätungen.

+++ Die BVG-Linien nehmen wieder an vielen Stellen den Takt auf. Die Linien der BVG fahren wieder planmäßig, vereinzelt kommt es noch zu Verspätungen.

+++ Die Zahl der Teilnehmer ist unklar. Die dpa berichtet, dass rund 10.000 Menschen nach Polizeiangaben am Sonntag in Berlin für mehr Umweltschutz demonstriert haben. Die Veranstalter sprachen von 17.000 Teilnehmer. Unter dem Namen „Global Climate March“ wollten Aktivisten in mehreren Städten weltweit einen Tag vor Beginn der UN-Klimakonferenz in Paris auf die Straße gehen.

Die Teilnehmer in Berlin brachen am Sonntagmittag am Hauptbahnhof auf und liefen bis zum Brandenburger Tor. Zu den Organisatoren gehörten die Umweltschutzorganisation Greenpeace, der Naturschutzbund (Nabu), die Umweltstiftung WWF sowie die Bürgerbewegung Avaaz. Der knapp zweiwöchige Weltklimagipfel in Paris beginnt am Montag. Ziel ist ein verbindlicher Vertrag, um die Erderwärmung einzudämmen.

+++ Mit knapp einer Stunde Verspätung liefen die Demonstranten los. Der Andrang ist groß, nach ersten Schätzungen der Polizei sind bis zu 12.000 Menschen unterwegs, die Veranstalter haben bis 14.30 Uhr an einer Zählstelle kurz hinter dem Hauptbahnhof rund 17.000 Demonstranten registriert, sagte Daniel Böse vom Kampagnennetzwerk Avaaz dem Tagesspiegel. Viele BVG-Linien haben den Betrieb eingestellt - sowohl Straßenbahnlinien als auch BVG-Buslinien. Wer zum Hauptbahnhof will, muss Zeit einplanen.

+++Der Demonstrationszug begann am Hauptbahnhof. Der Weg führt dann von dort zur Invalidenstraße und am Bundeswirtschaftsministerium vorbei, und dann weiter über die Charlottenstraße wieder Richtung Innenstadt und endet mit einigen weiteren Windungen nach etwa vier Kilometer vor dem Brandenburger Tor und auf der Straße des 17. Juni. Gegen 15 Uhr wurden die ersten Teilnehmer des Demonstrationszugs dort erwartet.

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Die Polizei war überrascht über die doch relativ vielen Teilnehmer, "angesichts des Wetterberichts". In den Reihen wird schon gemeckert: "Alles Lüge mit dem Klimawandel. Es ist so kalt, dass wir Glühwein trinken müssen."

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+++Vorneweg in der ersten Reihe Sambatrommeln und Gesang: "Wir wollen aus der Kohle raus!" Lotti, Ina und Andrea, Berliner Oberstufenschülerinnen, schwenken Wischmops mit Zetteln dran. "Erneuerbar ist wunderbar", steht drauf. Und "Bowle statt Kohle". Die Berliner Geologiestudentin Milena Böller tappt als Eisbärin im Zug mit. Ihr schneeweißer Body mit weißen Fäden dran stammt noch von einer Barbarafeier der Geologen an der Uni, damals ging sie als Yeti. Den Eisbärenkopf hat sie am Samstag noch aus Pappe dazu gebastelt. Und in der Tatze hält sie Schild, das auf den Klimawandel anspielt: "Ich schwitze".

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+++ Bloß nicht mit dem Auto hierherkommen: Der Bereich rund um das Brandenburger Tor ist zwischen 8 und 23 Uhr gesperrt. Davon betroffen sind die Straße des 17. Juni in beide Richtungen zwischen Brandenburger Tor und Yitzhak-Rabin-Straße sowie die Ebertstraße zwischen Dorotheenstraße und Behrenstraße. Verkehrsteilnehmer, die vom Großen Stern in die Straße des 17. Juni einfahren, werden laut Verkehrinformationszentrale über die Yitzhak-Rabin-Straße in Richtung Moabit abgeleitet.

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+++ Eine Gruppe von zwanzig Schülern und Lehrern ist von einer Internationalen Schule in Dänemark angereist. Sie kommen aus dem Ort Tvind, dort drehte sich, erzählen sie, seit 40 Jahren das weltweit erste Windrad, "das auch funktioniert". Ihre Schule ist CO2-neutral, Klima- und Umweltschutz sind vorrangige Themen. Die Schüler absolvieren Praktika rund um den Globus in Umweltschutzprojekten. Vertreten sind in der in zwischen schier endlosen Schlange auch viele große Organisationen: die Kampagnennetzwerke Campact und Avaaz, Intitiativen wie Oxfam, der BUND, WWF, auch gewerkschaften und viele Mitglieder der Grünen. Vorneweg laufen auch zahlreiche protestler unter einer blauen Plane. Motto: "Wir ertrinken!"

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Heftige Attacken auf "Kohlen-Siggi"

+++ Einige tausend Teilnehmer haben sich gegen 12.30 Uhr bereits auf dem Washingtonplatz vorm Hauptbahnhof versammelt. Unübersehbar ist Gelb die Fahne der Bewegung. Große gelbe Ballons schweben über den Köpfen, überall werden gelbe Fähnchen geschwenkt. Die Menschen sind aus ganz Deutschland angereist. "Kohlekraft abschalten!" steht auf Transparenten. Oder: "Fracking stoppen!" Fracking ist eine stark umstrittene Methode zur Erschließung neuer Erdgas- und Erdölvorkommen. Auch die traditionelle "Atomkraft - Nein Danke"-Sonne aus den 70ern lacht noch auf manchen Fahnen.

Der erste Redner attackiert heftig "Kohlen-Siggi". Damit meint er Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, an dessen Dienstsitz nahe am Hauptbahnhof die Demonstranten zuallererst vorbeiziehen wollen.

+++Die Tibet-Initiative hat die Chance genutzt, um ihr Anliegen im Zusammenhang mit dem Klimagipfel vorzubringen. Rund 20 Aktivisten tragen eine Plane, die das Himalaya-Gebirge darstellen soll. Darauf sind Bagger zu sehen. Torben Wöckner von der Tibetinitiative sagt: "China baut in großem Stil Bodenschätze ab und baut riesige Staudämme." Damit hoffe China seine Stadtbevölkerung im notorisch trockenen Norden des Landes versorgen zu können. Aber "das tibetische Hochland ist der wichtigste Wasserspeicher für halb Asien", sagt Wöckner. Dass der Pariser Gipfel das Thema aufgreifen wird, glaubt auch er nicht. Schließlich soll China zunächst einmal in einen Klimavertrag einbezogen werden. Aber bei späteren Gipfeln hoffen die Aktivisten, dass das Thema dann doch auf die Tagesordnung kommt. Schließlich sei Tibet für das Klima so etwas wie "ein dritter Pol neben dem Nord- und dem Südpol", argumentiert Wöckner.

+++ Die Aufbauarbeiten sind fast abgeschlossen, vor dem Brandenburger Tor steht eine Bühne, Straßen sind gesperrt und die ersten Luftballons befestigt. Einen Tag vor dem Klimagipfel in Paris findet in Berlin eine Großdemonstration für Klimaschutz statt. Beim "People's Climate March" werden ab 12 Uhr etwa 15.000 Teilnehmer erwartet. Los geht es am Hauptbahnhof. Vom Washingtonplatz bewegt sich der Demonstrationszug über Rahel-Hirsch-Straße, Alt-Moabit, Invalidenstraße, Schwarzer Weg, Habersaathstraße, Chausseestraße, Invalidenstraße, Luisenstraße, Wilhelmstraße, Dorotheenstraße, Scheidemannstraße, Yitzhak-Rabin-Straße und Straße des 17. Juni bis vor das Brandenburger Tor. Auf diesen Straßen wird es bis 16 Uhr zu Behinderungen und Sperrungen kommen; betroffen wird auch der BVG-Verkehr sein.

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