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Am Rosenthaler Platz gibt es viele Gleise und damit Rillen, zudem bröckelt der Asphalt.

© Jörn Hasselmann

Berlin-Mitte: Radfahrer stürzt schwer in Tramgleisen / Zürich testet gerade sichere Gleise für Radler

Ein Radfahrer ist Donnerstagabend im Bezirk Mitte mit seinem Fahrrad in die Gleise einer Straßenbahn geraten und gestürzt.

Der 40-Jährige kam mit schweren Kopf- und Armverletzungen in ein Krankenhaus. Einen Helm soll er nicht getragen haben.Der Unfall geschah in der Veteranenstraße, der 40-Jährige fuhr mit seinem Herrenrad in Richtung Invalidenstraße. Straßenbahngleise sind für Radfahrer eine große Gefahr, häufig hat es schwere Stürze gegeben. Der grausigste Unfall geschah 2004: In Friedrichshagen geriet ein Rennradfahrer in den Spalt und stürzte. Eine hinter ihm nahende Straßenbahn überfuhr den 38-Jährigen, der sofort starb. In Zürich – wie Berlin eine Stadt mit vielen Straßenbahnen – ist vor wenigen Tagen ein Modellprojekt vorgestellt worden, das derartige Unfälle vermeiden soll. Dabei werden an einer Haltestelle die Gleise durch ein völlig neues System ersetzt. In diesem ist der Spalt mit einer Gummifüllung versehen. Diese kann zwar von einem dafür konstruierten Straßenbahnrad eingedrückt werden, nicht jedoch von einem Fahrrad. Nach Angaben des Züricher Verkehrsbetriebs gibt es derzeit „kein Produkt, welches über einen längeren Zeitraum erfolgreich getestet wurde“.

So war im Jahr 2009 in Potsdam ein deutsches System am Nauener Tor eingebaut worden, auch in Berlin soll dies getestet worden sein. Die BVG konnte am Freitag auf Anfrage keine Auskunft geben. Dieses Prinzip, so hieß es jetzt in Zürich, habe sich wegen der starken Abnutzung nicht bewährt. Der Nachteil des Schweizer Modells ist der hohe Preis, so ist ein kompletter Neubau des Gleises und des Unterbaus erforderlich.

In Berlin hatten BVG, ADFC und Verkehrsverwaltung im Jahr 2002 auf dem Betriebshof Lichtenberg sogar Testfahrten mit Fahrrädern auf zwei verschiedenen Schienenprofilen veranstaltet. Ergebnis: Schienen mit einer Rillenweite von 28 Millimetern sind sicherer als die mit 45 Millimeter Lücke. Bei beiden Gleisen gibt es bei einer Befahrung im spitzen Winkel „eine erhebliche Sturzgefahr“. Doch nicht einmal auf unbenutzten Gleisen wie denen in der Leipziger Straße ist die Spurrille provisorisch mit einer Dichtung verschlossen. Ha

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