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Ein Obdachloser liegt in Berlin in einem Hauseingang.

© Paul Zinken/dpa

Berlin-Moabit: Eigentümer kündigt Mietvertrag mit Obdachlosenheim

Aus einem Heim für wohnungslose Menschen sollen teure Lofts werden, so geht das Gerücht. Um das zu verhindern, prüft der Bezirk eine Beschlagnahme.

Der Bezirk Mitte hat zunehmend Probleme, seine Obdachlosen unterzubringen. „Wir sind mit unserem Latein am Ende“, sagt Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne). Einem langjährigen Heim für 150 wohnungslose Menschen in Alt-Moabit ist zum Jahresende gekündigt worden.

Die Eigentümer-Gesellschaft mit Sitz in Luxemburg hat offenbar andere Pläne mit dem Altbau, es kursieren Gerüchte über ein Hostel oder Loftwohnungen. „Es gibt bereits Bautätigkeiten im Haus“, berichtet eine Angestellte des Heims, das mehrere Etagen in dem Gebäude gemietet hat.

90 Obdachlose leben noch in dem Haus

Das Bezirksamt hat versucht, einen neuen Betreiber zu finden, der die Wohnungslosen übernehmen kann – bislang ohne Erfolg. Sozialämter konnten nur in Einzelfällen neue Heimplätze oder Wohnungen vermitteln.

Derzeit leben noch 90 Obdachlose in dem Haus. Von Dassel will jetzt prüfen, ob die Heimplätze beschlagnahmt werden können. Das ginge nur, wenn der Bezirk nachweisen kann, dass er keine Alternative hat.

Von Dassel wehrt sich bereits in der Berlichingenstraße gegen die Aufgabe eines Heims für wohnungslose Männer. Die Eigentümer wollen hier Flüchtlinge unterbringen, die weniger Platz beanspruchen, und haben dem Heimbetreiber gekündigt. Die Männer weigern sich auszuziehen.

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