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Berlin: Berlin-Pavillon in Tiergarten wird Porzellan-Laden

Der Berlin-Pavillon, den älteren Berlinern bislang vor allem als Ausstellungsort, den jüngeren als Partyziel bekannt, erfährt in diesem Jahr eine neue Nutzung. Die Königliche Porzellanmanufaktur (KPM) richtet dort ab März ein Geschäft ein.

Der Berlin-Pavillon, den älteren Berlinern bislang vor allem als Ausstellungsort, den jüngeren als Partyziel bekannt, erfährt in diesem Jahr eine neue Nutzung. Die Königliche Porzellanmanufaktur (KPM) richtet dort ab März ein Geschäft ein. "Voraussichtlich für ein Jahr werden uns unsere Kunden dann am S-Bahnhof Tiergarten finden und nicht mehr in der Verkaufsgalerie in der Wegelystraße", sagt KPM-Geschäftsführer Bernd Hollmann.

Der Hintergrund: das in den 60er Jahren errichtete Verwaltungsgebäude der KPM, in dem sich auch die Verkaufsgalerie befand, wird abgerissen. Im Rahmen der Errichtung der Charlottenburger Spreestadt konzipiert auch die KPM ihre Gebäudenutzung neu. "Wir werden uns räumlich verkleinern", erklärt Hollmann. Im kommenden Jahr werden die um 1870 errichteten historischen Gebäude der Porzellanmanufaktur komplett restauriert. Nachdem die Restaurierung beendet ist, wird sich die KPM auf die traditionellen Gebäude beschränken, sowohl die Verwaltung als auch der Fabrikverkauf werden dort einziehen. Die Verkleinerung der Fläche hat vor allem wirtschaftliche Gründe. Seit dem Mauerfall und der damit einhergehenden Öffnung der Märkte nach Osteuropa steckt die KPM in einer finanziellen Misere. Die Konkurrenz aus den neuen Bundesländern ließ die Umsätze der KPM sinken. Mit dem Umzug in die traditionellen Fabrikgebäude will Hollmann nicht nur Miete sparen, sondern auch neue Kunden anlocken. "Die Verlagerung der Verkaufsgalerie in die alte Ofenhalle der Fabrik ist nur ein erster Schritt", so Hollmann. Bis 2005 soll in der Fabrik außerdem eine Dauerausstellung entstehen, die einen Einblick in die 250-jährige Geschichte der Porzellanherstellung in Berlin gibt. "Wir hoffen, dass unsere Fabrik bei den Berlin-Touristen dann ein ähnlich fester Bestandteil der Stadtbesichtigung wird, wie zum Beispiel die Gedächtniskirche."

Die Entscheidung für den Berlin-Pavillon fiel aus praktischen Gründen. "Wir haben nach einem Gebäude in unmittelbarer Nähe der Manufaktur gesucht, in das wir unseren fabriknahen Verkauf für die Zeit der Restaurierung auslagern können", sagt Hollmann. Da bot sich der den Berlinern gut bekannte Pavillon, den die KPM in dieser Zeit von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mietet, an. Dort können die Berliner zukünftig nicht nur hochwertiges Porzellan kaufen. In einem Teil des Pavillons wurde außerdem eine Ausstellung eingerichtet, in der Interessierte schon jetzt erfahren können, wie die Charlottenburger Spreestadt, die als Stadtquartier mit Dienstleistungs-, Gewerbe- und Wohnbereich konzipiert ist, und das neue KPM-Quartier aussehen sollen. An den anderen beiden Verkaufsadressen der KPM, am Kurfürstendamm und in der Straße Unter den Linden, wird sich nichts ändern.

Annekatrin Looss

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