Berlin-Prenzlauer Berg: Weltkriegsbombe erfolgreich entschärft
In der Gotlandstraße wurde am Freitag eine Weltkriegsbombe gefunden. Tausende Anwohner mussten ihre Häuser verlassen. Nach Stunden des Wartens konnten die Anwohner in der Nacht zu Sonnabend zurückkehren.
Die Entschärfung einer Weltkriegsbombe in Prenzlauer Berg war am Freitag für alle eine Geduldsprobe: Bereits am Nachmittag begann die Polizei mit der Evakuierung der Häuser in den umliegenden Straßenzügen. Mehrere tausend Menschen waren betroffen. Gegen 0.45 Uhr in der Nacht war sie damit fertig.
Die Wohndichte sei sehr hoch, sagte ein Polizeisprecher am Abend auf Anfrage. Es seien viele Menschen anzusprechen, manche habe man erst beim zweiten Besuch in ihrer Wohnung angetroffen. Und da der Schutz der Anwohner die oberste Priorität habe, wolle man erst absolut sicher sein, dass sich niemand mehr in dem betroffenen Viertel aufhalte, bevor die Sprengstoffexperten mit der Entschärfung beginnen. Um 1.50 Uhr Uhr wurde die Bombe schließlich erfolgreich entschärft, und die Anwohner konnten in ihre Häuser zurückkehren.
Auch der Verkehr der Straßenbahnlinien wurde für die Entschärfung kurzzeitig unterbrochen. Betroffen waren die Linien M1, M13 und M50. Auch die U-Bahnlinie U2 musste vorübergehend ihren Verkehr zwischen Schönhauser Allee und Vinetastraße einstellen, der an dieser Stelle überirdisch verläuft.
Nach Angaben der Polizei waren Bauarbeiter gegen 13 Uhr bei Arbeiten an der Gotlandstraße, Ecke Ibsenstraße, auf eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen. Die stellte sich als 100-Kilo-Bombe russischer Bauart heraus. Am Nachmittag wurde in dem Areal nördlich der Bornholmer Straße und westlich der Schönhauser Allee, die hier in die Berliner Straße übergeht, ein Sperrkreis mit einem Radius von rund 1000 Metern festgelegt: Zwischen Bornholmer Straße, Berliner Straße, Mühlenstraße und Dolomitenstraße mussten alle Bewohner ihre Häuser verlassen, bevor mit der Entschärfung der Bombe begonnen werden konnte.
Notunterkünfte kamen an ihre Grenzen
Die Feuerwehr hatte für die Bewohner des Seniorenheims eine Einrichtung gefunden, in der sie unterkommen konnten. Für alle anderen Bewohner des Viertels, die nicht bei Verwandten, Freunden oder Bekannten unterkamen, wurden zwei Notunterkünfte eingerichtet, eine davon in den Räumen der Bezirksverordnetenversammlung in der Fröbelstraße. Gegen 22 Uhr twitterte die Polizei: "Die Notunterkunft in #Weißensee hat ihre Kapazitätsgrenze erreicht. Bitte nutzen Sie den BVV-Saal in der Fröbelstr. 17 in #PrenzlBerg"
Manche Anwohner stellte die Situation vor große Probleme. "Ich muss um 3 Uhr zum Flughafen und wollte vorher noch mein Gepäck aus der Wohnung holen. Ist das auf eigene Gefahr möglich?", fragte eine Frau die Polizei per Twitter-Nachricht. Die Antwort: "Bis dahin haben wir das hoffentlich geschafft. Daumen drücken."
Rund 100 Polizeibeamte waren im Einsatz. Sie informierten Anwohner über Lautsprecher über die Evakuierung und gingen von Wohnung zu Wohnung, um Bewohner zum Verlassen aufzufordern.
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