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Der Angeklagte wies die schweren Vorwürfe am Donnerstag vor dem Landgericht zurück.

© Thilo Rückeis

Berlin-Reinickendorf: Angeklagter streitet Vergewaltigung einer 15-Jährigen ab

Ende Oktober soll ein 39-jähriger Mann eine Jugendliche missbraucht haben. Vor Gericht sprach er von freiwilligem Sex.

Der Basketballtrainer von 39 Jahren nannte sich in sozialen Netzwerken Mike und machte sich 15 Jahre jünger. Er gab sich als Pferdebesitzer aus und gewann das Vertrauen einer Schülerin. Der Kontakt führte für das 15 Jahre alte Mädchen laut Anklage zur realen Katastrophe: Stephan K. soll die Schülerin in ein Waldstück in Lübars gelockt und vergewaltigt haben. Vor dem Landgericht wies er die schweren Vorwürfe am Donnerstag zurück.

Stephan K., ein athletisch gebauter Mann, berichtete minutiös. Anja (Name geändert) habe ihn im Sommer 2016 kontaktiert. „Sie sagte, sie sei 18 Jahre, stehe vor dem Abitur.“ Hin und her sei es gegangen. Er habe täglich neue Bilder auf seine Seite gestellt. Von sich selbst oder einem erfundenen Pferd. „Sie hat die Fotos gelikt, damit aus meiner Sicht Interesse gezeigt.“ Auch Anja habe viele Selfies gepostet. „Aber das Gesicht war nicht klar.“

Nach einigen Wochen verabredeten sie sich Ende Oktober zu einem realen Treffen. Laut Anklage soll der damalige Assistenztrainer in einem Verein in Brandenburg die 15-Jährige zunächst animiert haben, mit ihm Alkohol zu trinken. Dann sei er „unter dem Vorwand, ihr sein Pferd zu zeigen“, mit ihr in ein Waldstück in Lübars gefahren. Als Anja glaubte, sie würden zum Stall laufen, habe er sie von hinten attackiert, gewürgt, vergewaltigt. Die 15-Jährige habe Todesangst gelitten.

Der Angeklagte schüttelte den Kopf. „Sie wollte nach Lübars, ich kenne mich da nicht aus.“ Von „leidenschaftlichen Küssen“ sprach er, von Fußgängern in der Nähe und freiwilligem Sex. Anja sei dann „sauer“ geworden, weil er die versprochene Shopping-Tour abgesagt habe. „Sie wollte, dass ich ihr eine Louis-Vuitton-Tasche kaufe.“ Er habe ihr ein solches Designerstück beim Chatten versprochen. Elf Tage nach dem Treffen wurde K. verhaftet. Der Prozess geht am Dienstag weiter.

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