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Berlin-Reinickendorf: Kinder leben inmitten von Müll und Maden

In Reinickendorf ist die Polizei erneut auf Kinder gestoßen, die in einer völlig verwahrlosten Wohnung lebten. Strenger Geruch und schwarze Gardinen machten einen Anwohner misstrauisch.

Berlin - Ein vier und ein zwölfjähriges Mädchen seien, ebenso wie ein neugeborenes Zwillingspärchen, das noch im Krankenhaus ist, der Obhut des zuständigen Jugendamts übergeben worden, teilte die Polizei mit. Demnach hatte sich auf dem Hinweistelefon des Landeskriminalamtes (LKA) ein besorgter Anrufer gemeldet und die Wohnung benannt, in der die Frau mit ihren Kindern lebt. Er gab an, dass aus der Wohnung ein strenger, unangenehmer Geruch ströme, die Gardinen schwarz seien, im letzten Sommer sogar Maden aus der Wohnung gekommen sein sollen und die Mutter niemanden in die Wohnung lassen würde, hieß es weiter.

Mitarbeiter des für Kindesvernachlässigung zuständigen Kommissariats des LKA hätten daraufhin die 3-Zimmer-Wohnung mit Küche, Bad und Diele aufgesucht. In der gesamten Wohnung seien sie auf Spinnweben gestoßen, die von den Decken und Lampen hingen. Die Räume wären kaum zu betreten gewesen, da Unrat, Müll und Schmutzwäsche den Weg versperrten. In der Küche habe es keine freie Stelle auf den Arbeitsplatten gegeben, sie seien ungefähr 50 bis 60 cm hoch mit alten Essensresten und Müll bedeckt gewesen. Außerdem befanden sich laut Polizei im Kühlschrank alte, verdorbene, zum Teil ausgelaufene Lebensmittel, aus denen sich bereits Maden entwickelt hätten.

Neben der 40-jährigen Mutter sei die 12-jährige Tochter anwesend gewesen, so die Polizei. Die vierjährige Schwester habe sich in einer Kindertagesstätte befunden und die vor kurzem geborenen Zwillinge im Krankenhaus. Mitarbeiter des hinzugezogenen Jugendamts hätten die 12-Jährige in ihre Obhut genommen und würden über die zukünftige Unterbringung der drei anderen Kinder entscheiden. (tso)

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