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Berlin-Spandau: Architekten schlagen neue Brücke über die Spree vor

Spandau liegt nicht nur an der Havel: Mehr als 100 Architekten wollen den Bezirk attraktiver machen. Sie schlagen zum Beispiel den Bau einer neuen Verbindung für Fußgänger über die Spree vor - sie wäre Teil eines mehr als vier Kilometer langen Rundkurses.

Der Falkenseer Platz in Spandau ist gefährlich, er liegt in der Polizeistatistik auf Platz neun: 21 Verletzte gab es hier im vorigen Jahr. Ein Vorschlag aus dem diesjährigen Schinkelwettbewerb sieht vor, den Platz einfach umzubauen – zu einer normalen Ampelkreuzung. Das ist eine von vielen Ideen, die mehr als 100 Nachwuchsarchitekten aus zehn Ländern entworfen haben, um Spandau attraktiver zu machen. Beim „Schinkel-Wettbewerb“, der seit 159 Jahren vom Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin veranstaltet wird, gingen sieben der 16 Preise an TU-Absolventen.

Der mit 2500 Euro und einer Schinkel-Italien-Reise dotierte Hauptpreis ging an die Landschaftsarchitekten Henning Holk, Julia Müller, Philipp Rösner und Janina Thieme von der TU. Ihr Vorschlag eines 4,5 Kilometer langen „Promenadenringes“ entlang beider Seiten des Havelufers zwischen Schleuse und Dischingerbrücke überzeugte die Jury. Der Weg führt von der Altstadt vorbei an der Zitadelle und weiter über die Halbinsel Sophienwerder an die Spreemündung. Auch Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank (SPD) sieht hier die ehesten Realisierungschancen. Ob auch die dazugehörende Fußgängerbrücke über die Spreemündung finanziert werden kann, ist allerdings fraglich. Sie soll die Verbindung von Stresow und Zitadelle ermöglichen.

Für das Areal der ehemaligen Polizei-Reiterstaffel am Altstädter Ring galt es, im Rahmen des Wettbewerbs ein Kulturzentrum zu planen. Einer der Entwürfe sieht ein niedriges Gebäude mit einem angegliederten „Tiefhof“ vor. Große Teile der Veranstaltungsräume befinden sich im Kellergeschoss, das unter dem Altstädter Ring hindurch auch eine Verbindung zum Mühlengraben mit dem dort geplanten Café herstellen soll.

Auch die Idee zum Rückbau des Falkenseer Platzes hält Bürgermeister Kleebank für interessant, zumal so Platz für eine zusätzliche Wohnbebauung am Rande der Altstadt entstehen würde.

Die Entwürfe sind in Charlottenburg zu sehen

Die prämierten Entwürfe werden bis zum 11. April in der Universitätsbibliothek der TU in der Fasanenstraße 88 in Charlottenburg gezeigt (werktags 9 bis 22 Uhr, samstags 10 bis 18 Uhr).

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