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Ende einer Flacht: Der Ford Fiesta prallte im U-Bahnhof gegen einen Pfeiler.

© Paul Zinken/dpa

Update

Berlin-Spandau: Auto rast in U-Bahn-Station - Fahrer unter Drogen und ohne Führerschein

Der Fahrer wollte vor der Polizei flüchten, das Fahrzeug landete im Zwischengeschoss des U-Bahnhofs Rathaus Spandau. Verletzt wurde niemand.

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Bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei ist ein Auto am Sonntagabend von der Straße abgekommen und die Treppe zu einer U-Bahnstation hinuntergefahren. Verletzt wurde dabei niemand. Der 25-jährige Fahrer des Wagens wurde festgenommen - zwei weitere Insassen sind flüchtig, sagte eine Polizeisprecherin am Montagmorgen.

Wie Polizei und Feuerwehr mitteilten, ereignete sich der Unfall kurz nach 20 Uhr an der U-Bahnstation Rathaus Spandau. Das Fahrzeug sollte in der Spandauer Moritzstraße kontrolliert werden, sein Kennzeichen war zur Fahndung ausgeschrieben – offenbar der Grund für die Flucht des männlichen Fahrers.

Auf seiner Irrfahrt fuhr der 25-Jährige nicht nur über die Fahrbahn, sondern benutzte auch Gehwege und Grünstreifen. Auf dem Weg Richtung U-Bahnhof Spandau konnten sich Passanten nur mit einem beherzten Sprung zur Seite retten. Kurz vor dem U-Bahnhof verließ der Fahrer schließlich den Wagen, dieser raste mit zwei Insassen in den Treppenschacht der U-Bahnstation.

Auf dem Zwischengeschoss prallte das Fahrzeug gegen einen Pfeiler und blieb stehen. Beim Herunterrollen über die Treppenstufen war unter anderem die Ölwanne beschädigt worden. Polizei und Feuerwehr sprachen von großem Glück, dass keine Menschen zu Schaden gekommen waren: Es hatten sich viele BVG-Fahrgäste auf dem Zwischengeschoss befunden. Ein Mann habe sich mit einem Sprung zur Seite retten können.

Ohne Führerschein und mit Cannabis intus

Für die Feuerwehr stellte das Herausziehen des Wagens eine Herausforderung dar. Mit Kanthölzern und Bohlen baute sie eine Rampe, über die der Fiesta zurück auf die Straße gezogen wurde.

Der Fahrer gab an, Cannabis konsumiert zu haben. Er besitzt außerdem keinen Führerschein. Gegen ihn wird nun unter anderem wegen Unfallflucht, Urkundenfälschung und Straßenverkehrsgefährdung ermittelt. Die Kennzeichen, die zur Fahndung ausgeschrieben waren, gehörten nicht zum Fahrzeug. Ob sie gestohlen worden waren, ist ebenfalls Teil der Ermittlungen. Der Mann war am Abend nach einem Bluttest und Aufnahme seiner Personalien wieder auf freien Fuß gesetzt worden.

Erst am 27. Mai dieses Jahres hatte es einen ähnlichen Unfall im U-Bahnhof Bernauer Straße gegeben. Ein Autofahrer hatte eine Radfahrerin touchiert, die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und war ebenfalls auf der Treppe zum Bahnsteig gelandet. Die drei direkt beteiligten Personen waren zum Teil schwer verletzt worden, auch drei Unbeteiligte, darunter zwei Personen, die am Bahnsteig warteten, wurden damals verletzt. (mit dpa)

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