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Bei der S-Bahn führten die Schneefälle erneut zu Verspätungen im Zugverkehr. Auch wurden Züge verkürzt und Taktzeiten ausgedünnt.

© dapd

Update

Berlin und Brandenburg: S-Bahn und Flüge eingeschränkt - großes Schneechaos bleibt aus

Neuschnee führt zu Verkehrsbehinderungen in Berlin und Brandenburg. Der S-Bahn- und Flugverkehr in Berlin ist eingeschränkt, doch vom befürchteten Chaos bleibt die Region verschont.

Bis zu elf Zentimeter Neuschnee haben in Brandenburg in der Nacht zum Freitag und am Vormittag zu Verkehrsbehinderungen geführt. Im ganzen Land registrierte die Polizei von Mitternacht bis 10.00 Uhr 84 Unfälle, wie die Polizeipräsidien in Potsdam und Frankfurt (Oder) mitteilten. Davon waren mindestens 45 Unfälle auf schnee- und eisbedeckte Straßen zurückzuführen. Drei Menschen wurden verletzt.

Von witterungsbedingten Unfällen waren unter anderem die Autobahnen A 2, A 9 und A 24 betroffen. Die A 2 musste zwischen den Anschlussstellen Wollin und Ziesar am Morgen teilweise vorübergehend gesperrt werden. Gleiches galt für die A 9 zwischen Niemegk und Klein Marzehns. Über die genauen Unfallhergänge war zunächst nichts bekannt.

In Berlin gab es nach Auskunft der Berliner Polizei zwischen 0 und 7 Uhr nur 25 Unfälle, eine Zahl, die der Polizeisprecher als "sehr niedrig" bezeichnete. "Die Berliner scheinen vorsichtig zu sein", sagte er. Im Berufsverkehr zwischen 7 und 9 Uhr gab es weitere 42 Unfälle. Auch diese Zahl sei "völlig normal", sagte eine Polizeisprecherin am Freitagvormittag.

Auch Fußgänger sollten vorsichtig sein: Auf den Gehwegen der Hauptstadt wird es am Morgen erneut glatt. Obwohl sich die Situation im Vergleich zum Vorwinter deutlich verbessert hat, wurde auch am Freitagmorgen wieder vor vielen Häusern kein Schnee geräumt.

In der Uckermark bleibt befürchtetes Chaos aus

In der Uckermark blieb das befürchtete Verkehrschaos hingegen aus. Die Bundesstraßen seien auch in der Nacht komplett befahrbar gewesen, sagte eine Polizeisprecherin. Lediglich auf zwei Landstraßen zwischen Prenzlau und Schmölln sowie zwischen Schwedt und Casekow musste am Donnerstagabend wegen starker Schneeverwehungen der Verkehr kurzzeitig eingestellt werden. Im regionalen Busverkehr gab es keine Einschränkungen. In der Nacht von Dienstag zu Mittwoch hatten Schneefälle in der Uckermark zu chaotischen Verkehrsverhältnissen geführt. Der komplette Busverkehr war zum Erliegen gekommen, zahlreiche Lkw steckten in Schneewehen fest.

S-Bahn-Verkehr erneut eingeschränkt

Im Berliner S-Bahn-Verkehr führten die Schneefälle erneut zu Verspätungen. Vereinzelt sei es auch zu Zugausfällen kommen, teilte das Unternehmen mit. Züge wurden verkürzt und Taktzeiten ausgedünnt. Die S47 verkehrte nur zwischen Spindlersfeld und Schöneweide. Die S5 fuhr im Zehn-Minuten-Takt nur zwischen Hoppegarten und Warschauer Straße. Die Linien S7 und die S75 verkehrten lediglich alle 20 Minuten. Beide Linien wurden zudem verkürzt.

Flugausfälle auch in Berlin

Vor allem Flugausfälle wird es am heutigen Freitag wieder geben. Am Frankfurter Flughafen wurden schon am Morgen 62 Flüge abgesagt. „Am Donnerstag waren es 246 Annullierungen“, sagte der Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport, Heinz Fass. Das Problem seien vor allem Flüge, die aus anderen Teilen Deutschlands, wie etwa München, nicht rausgingen. Die Landebahnen wurden in Frankfurt aber regelmäßig vom Schnee befreit.

Auch an den Flughäfen kam es zu Behinderungen. In Berlin-Tegel wurden am Freitag allein zwischen 6.00 und 10.00 Uhr 20 Flüge aufgrund der Witterung gestrichen. "Das sind die üblichen wetterbedingten Flugstreichungen"sagte der Sprecher der Berliner Flughäfen, Ralk Kunkel, Tagesspiegel.de. Flüge würden zusammengelegt, um sie nicht mehr so eng hintereinander starten lassen zu müssen. Am stärksten betroffen seien wegen ähnlicher Wetterbedingungen in ganz Deutschland insbesondere inländische, aber auch innereuropäische Flüge, etwa nach London. Auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld wurden im selben Zeitraum drei Flüge gestrichen. An beiden Flughäfen können Maschinen weiterhin landen. Allerdings gebe es auch in anderen Städten Flugstreichungen. "Im Laufe des Tages wird es weiter zu winterbedingten Einschränkungen kommen", sagte Kunkel. Das hänge von der Entwicklung des Wetters ab. Mit einem Fehlen des Enteisungsmittels hätten die Ausfälle nichts zu tun. "Die Lager sind wieder voll", sagte so der Flughafensprecher.

Gedenkveranstaltung abgesagt

In Oranienburg musste eine Gedenkveranstaltung des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma in der Gedenkstätte Sachsenhausen wegen der Wetterverhältnisse abgesagt werden. Schnee und Eis hätten die Delegation des Zentralrates an der Anreise gehindert, teilte die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten mit. Auf der Veranstaltung sollte an die Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes erinnert werden.

Nach Angaben des Meteorologen Marco Radke-Fritz vom privaten Wetterdienst MeteoGroup hat es in der Nacht zu Freitag im ganzen Land geschneit. Schwerpunkte waren der Fläming mit rund zehn Zentimetern Neuschnee und die Prignitz mit bis zu elf Zentimetern Neuschnee. In Berlin kamen drei bis sechs Zentimeter hinzu. Auch für die kommenden Tage wurden starke Schneefälle und eisige Temperaturen angekündigt. (jos,tos,dpa,dapd)

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