zum Hauptinhalt
Olympisches Dorf 1936 bei Berlin. Damals schliefen die Sportler im Elstal an der heutigen B5. Mehr zu Olympia 1936 und den gescheiterten Plänen für Olympia 200o erfahren Sie im Bericht "Unser Dorf soll schöner werden".

© promo

Berlin und die Spiele: Olympisches Dorf 2000 - in Rummelsburg oder Ruhleben

Nur einmal gab es bisher in Berlin ein Olympisches Dorf - zu den Spiel 1936. Für die gescheiterte Berliner Olympiabewerbung 2000 wurden dann wieder Sportlersiedlungen geplant . Die hat man aber längst zu den Akten gelegt. Jetzt gibt es einen neuen Anlauf für die Bewerbung Berlins um die Spiele 2024 und 2028: Ein Olympiadorf auf dem bis dahin stillgelegten Airportgelände in Tegel. Wir blicken zurück auf 1936 und 2000.

Die Olympiabewerbung Berlins für 2024 oder 2028 läuft auf Hochtouren. Jetzt hat der Senat seine Pläne für ein Olympiadorf auf dem Gelände des Tegeler Flughafens vorgestellt - als Teil der Nachnutzung, wenn der künftige Hauptstadtflughafen BER endlich in Betrieb gegangen ist. Ende der 90er Jahre gab es schon einmal große Pläne - für Berlins Bewerbung um die Spiele im Jahr 2000. Mit zwei Standorten für das olympische Dorf ging Berlin damals ins Rennen.

Ruhleben: Kurz wäre der Weg ins Olympiastadion gewesen, wäre das Dorf wie vorgesehen auf dem riesigen unbebauten Areal zwischen Waldbühne, der Siedlung Ruhleben und der Polizeischule an der Charlottenburger Chaussee entstanden. Die Baukosten waren mit umgerechnet rund 2,1 Milliarden Euro veranschlagt. Die Gebäude sollten nach den Spielen zu normalen Wohnungen umgebaut werden. Gebaut wurde nichts, das Gelände gehört immer noch der Natur.

Stralau: Ein weiterer Standort für das Dorf war die Halbinsel Stralau an der Rummelsburger Bucht. Eine extra gegründete städtische Entwicklungsgesellschaft plante dort bereits konkret zahlreiche Neubauten für die Sportler. Platz war vorhanden. Auf der Insel gab es nur wenige Bauten; die vor allem im Vorderteil liegenden Industriebetriebe wurden geschlossen. Auch nach der missglückten Bewerbung wurde in Stralau kräftig gebaut, zugeschnitten von Anfang an auf die künftigen Mieter und Eigentümer. Für die Fahrten zu den Sportstätten war ein Olympiaexpress auf Schienen vorgesehen. Die Bahnhöfe Ostkreuz und Treptower Park liegen in der Nähe.

. . . und im Olympiajahr 1936?

Weit weg – rund 18 Kilometer vom Olympiastadion entfernt – waren bei den Olympischen Spielen 1936 die rund 3600 männlichen Sportler und ihre Betreuer im heute zu Wustermark gehörenden Elstal untergebracht. Entstanden war ein Dorf mit einem Empfangsgebäude, 136 eingeschossigen und fünf zweigeschossigen Wohnbauten sowie unter anderem einem großen Speisehaus und einem Küchenhaus. Auch eine Sporthalle, eine Schwimmhalle und eine Sauna waren vorhanden; ergänzt durch ein Ärzte- und Krankenhaus. Die – wenigen – Sportlerinnen durften allerdings auf dem Reichssportfeld direkt am Olympiastadion wohnen.

Die Nachnutzung stand schon beim Planen fest: Das Dorf war ausgerichtet auf die Bedürfnisse des Militärs. Nach den Spielen zog eine Infanterieschule ein. Das Speisehaus der Nationen wurde zu einem Militärhospital. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nutzte die Sowjetarmee bis zu ihrem Abzug das Gelände. Eine Stiftung der Deutschen Kreditbank saniert und pflegt die erhaltenen Bauten.

Führungen durch das einstige Olympiadorf gibt es von April bis Ende Oktober.

Lesen Sie mehr: Die Stadt hat viel vor mit dem Flughafen Tegel. Das Olympiadorf mit 5000 Wohnungen soll hier nach der Schließung des Airports entstehen. Und wenn’s nicht klappt mit den Spielen? Auch dann ist in Tegel eine große Wohnsiedlung geplant - aber anders. Lesen Sie mehr unter diesem Tagesspiegel-Link.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false