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Ministerpräsident Dietmar Woidke (links) begutachtet ein Model des Schlosses.

© dpa

Berlin-Westend: Brandenburg lockte heute auf der ITB

Endspurt auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB). Brandenburg wirbt mit seinen vielen Rad- und Wasserwegen und mit der neuen Geschichtsausstellung im restaurierten Schloss von Doberlug-Kirchhain: „Wo Preußen Sachsen küsst“.

Der innige Kuss der beiden Feldherren erinnert unweigerlich an das Bild von Honecker und Breschnew an der East Side Gallery. Allerdings spielt die von Potsdamer Filmstudenten gedrehte Szene schon vor 200 Jahren und noch dazu irgendwo in der Einöde 100 Kilometer südwestlich Berlins. Wenige Augenblicke zuvor hatten sich die Kommandeure noch hoch zu Ross bekämpft. Der Spot feierte jetzt auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) Premiere und wirbt für den Höhepunkt im Brandenburger Tourismusjahr. „Wo Preußen Sachsen küsst“, lautet der Untertitel der ersten Brandenburger Landesausstellung im restaurierten Schloss von Doberlug-Kirchhain im Elbe-Elster- Land. Die 200. Wiederkehr des Wiener Kongresses nach den Kriegen gegen Napoleon bildet den Anlass für die Kunstschau „Szenen einer Nachbarschaft“ ab Pfingsten. Sachsen als Verbündeter Napoleons und Verlierer der Völkerschlacht musste nach dem Kongress den größten Teil seines Territoriums an Preußen abtreten.

Die meisten Besucher der ITB-Halle 12 dürften sich erst einmal auf einer Landkarte über die Lage von Doberlug- Kirchhain ins Bild setzen. Denn das Städtchen gehörte bislang nicht zu den touristischen Zielen. Immerhin fährt die Bahn von Berlin aus direkt in den Ort, wenn sie auch dafür mehr als 90 Minuten braucht.

Die Messe ist bis 18 Uhr geöffnet

Zweiter Schwerpunkt der Brandenburger Präsentation ist „Wasser entdecken“. Im letzten Sommer gab es zwar gerade im Osten Deutschlands viel mehr Wasser als gewünscht, aber Brandenburg blieb von großen Fluten verschont. Dennoch stornierten viele Touristen ihre Buchungen. Der schöne Herbst konnte die Rückgänge dann wieder wettmachen, so dass es ein leichtes Plus von 0,3 Prozentpunkten bei den Übernachtungen gab – insgesamt waren es 11,5 Millionen; Berlin zählte 27 Millionen.

Gute Stimmung herrscht in der Halle vor allem an den Ständen der drei beliebtesten Reiseregionen. Das „Seenland Oder- Spree“ behauptete den Spitzenplatz mit zwei Millionen Übernachtungen deutlich vor dem Spreewald und dem Ruppiner Seenland. Potsdam schaffte nach 2012 auch 2013 den Sprung über die Eine-Million-Marke.

Auffällig ist die verstärkte Werbung um ausländische Gäste. Deren Zahl stieg im Vorjahr um 1,1 Prozent auf 350 000. Vor allem Polen und Niederländer fahren gern nach Brandenburg. Im Freizeitpark „Tropical Islands“, der 2014 zehn Jahre alt wird, machen Polen schon 20 Prozent aller Besucher aus.

Außer mit Wasser kann Brandenburg auch mit dem Radwegenetz punkten. In der vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) auf der ITB veröffentlichten Radreiseanalyse kletterte das Land auf den zweiten Platz der beliebtesten Regionen hinter Bayern. Dahinter folgen das Emsland und Mecklenburg-Vorpommern. Auch der beste Fernradweg führt an zwei Stellen durch Brandenburg – der Elberadweg.

Messeinfos fürs Wochenende

AB 14 UHR BILLIGER

In den vergangenen Tagen gehörte das Messegelände den Fachbesuchern – an diesem Wochenende, 8. und 9. März, dürfen alle zur ITB. Der Eintritt kostet 14,50 Euro, ermäßigt 8 Euro. Kinder unter 14 Jahre erhalten in Begleitung eines Erwachsenen kostenlosen Zutritt. Last-Minute-Tickets für 8 Euro gibt es ab 14 Uhr. Die Messe ist geöffnet von 10 bis 18 Uhr.

MIT DEM AUTO

Hertha spielt auswärts, also gibt es genug Parkplätze am Olympiastadion: 5000 Stück. Von dort fährt ein Gratis-Bus bis 19 Uhr.

SHOPPING-SONNTAG

Anlässlich der Messe dürfen Läden am Sonntag von 13 bis 20 Uhr öffnen.

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