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Berlin: Berlinale: Kate Winslet flirtet in Berlin mit dem Marquis de Sade

Zuletzt einen Paukenschlag, garniert mit Glanz und Gloria - das wäre nicht schlecht. Die Vorbereitungen zu den am 7.

Zuletzt einen Paukenschlag, garniert mit Glanz und Gloria - das wäre nicht schlecht. Die Vorbereitungen zu den am 7. Februar startenden Filmfestspielen, den letzten ihres langjährigen Leiters Moritz de Hadeln, schwenken in die Schlussphase ein, und es gilt in der Branche als ausgemacht, dass er alles daran setzen wird, mit möglichst vielen hochkarätigen Namen einen glamourösen Schlusspunkt zu setzen. Offiziell ist außer dem Namen Kirk Douglas - der Veteran erhält seinen verdienten goldenen Bären - wie üblich noch nichts zu hören, aber gewispert wird eine Menge, ebenso Fragwürdiges wie Verbürgtes, ebenfalls wie üblich.

Gesichert ist der Wettbewerbsbeitrag "Bamboozled" von Spike Lee, eine Satire über die amerikanische Film- und Fernsehindustrie. Lee, 1997 für "Get on the Bus" mit einer "lobenden Erwähnung" bedacht, hat sich diesmal ganz auf digitale Videokameras beschränkt, die technischen Herausforderung ließ keine Zeit, auch noch vor der Kamera zu agieren. Regisseur Steven Soderbergh wird voraussichtlich "Traffic" vorstellen, eine Drogengeschichte mit Michael Douglas und Gemahlin Catherine Zeta-Jones in den Hauptrollen. Philip Kaufman hat neben seiner Marquis-de-Sade-Version "Quills" dessen Oscar-prämierten Darsteller Geoffrey Rush dabei, dazu Kate Winslet (wieder gut in Form) und Joaquin Phoenix. Bei Columbia-Tristar hatte man sich schon vor Weihnachten gefreut, dass man nach Mel Gibson, Drew Barrymore und Lucy Liu demnächst mit Sean Connery als Stargast prunken könne. Es sieht ganz so aus, als werde dies zur Berlinale sein, in "Finding Forrester" von Gus van Sant. Der Schotte spielt einen renommierten, einsamen Romanautor, den väterlichen Freund eines jungen Schwarzen, der über ein Sport-Stipendium an eine rein weiße Schule kommt.

Das Fachblatt "Filmecho" weiß noch von "Hannibal" von Ridley Scott, mit Anthony Hopkins in der Titelrolle und Julianne Moore als Gegenspielerin. Ihr Kommen wäre nur logisch, der Film setzt Jonathan Demmes "Das Schweigen der Lämmer" fort, das Anthony Hopkins ("Hannibal the Cannibal") bei der Berlinale 1991 vorgestellt hatte. Der Regisseur erhielt damals einen Silbernen Bären.

Als Eröffnungsfilm war der vor einem Jahr im Umland gedrehte Stalingrad-Film "Enemy at the Gates" im Gespräch. Jetzt sieht es so aus, als werde er nicht rechtzeitig fertig. Nur nachpolieren musste man dagegen den Schlussfilm: Stanley Kubricks "2001 - Space Odysee". Erwartet werden Kubricks Witwe und sein Schwager Jan Harlan, der Neffe von Veit Harlan.

Berlin wird im Panorama mit dem Dokumentarfilm "Berlin - Babylon" von Hubertus Siegert präsent sein. Sein Beitrag handelt von den aktuellen Bemühungen der Stadt, zur Metropole zu werden. Ausgang offen.

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