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Goldfingers Rache. Sean Connery in seinem dritten Auftritt als 007.

© Berlinale

Berlinale: Zu Ehren von Ken Adam zeigt die Berlinale ihren ersten Bond-Film

Wie Fort Knox zu seinem Schatz kam: Der Production Designer der frühen 007-Abenteuer erzählte von "Goldfinger".

Das war doch mal ein schöner Zufall: Die Berlinale startete, und am selben Tag feierte Ehrengast Sir Ken Adam Geburtstag. Keinen runden, aber den 94. dann doch. Saß zur Gala freilich nicht, wie mancher erwartet hatte, im Berlinale-Palast, stattdessen im traditionsreichen Savoy-Hotel in der Fasanenstraße, wurde aus der Ferne von Dieter Kosslick gegrüßt.

Am Samstagabend, im Haus der Berliner Festspiele, waren solche indirekten Honneurs via Fernsehen nicht nötig: Vorgestellt von Rainer Rother, dem Leiter der Retrospektive, trat der mit zwei Oscars (und einem Stern auf dem „Boulevard der Stars“) geehrte Production Designer vors Publikum und wurde mit viel Beifall empfangen. Die Gäste durften sich auf eine doppelte Premiere freuen: die Welturaufführung der digital restaurierten Fassung von „Goldfinger“ und damit zugleich der erste 007, der je zur Berlinale gezeigt wurde.

Ken Adam mit seiner Frau Letizia in der Ausstellung im Filmmuseum Berlin.
Ken Adam mit seiner Frau Letizia in der Ausstellung im Filmmuseum Berlin.

© dpa

Erst im Dezember war der hier geborene, 1934 nach London emigrierte Adam in Berlin gewesen, zur Eröffnung der Ausstellung „Bigger than life: Ken Adam’s Film Design“ im Museum für Film und Fernsehen. Diesmal also „Goldfinger“ von 1964, nach „Dr. No“ sein zweiter Bond, für den er den wohl berühmtesten Dienstwagen der Filmgeschichte ausstattete: den silbernen Aston Martin DB 5, den Sean Connery als James Bond prompt zu Klump fuhr. Aber eine größere Herausforderung war wohl die ebenso fantasievolle wie überzeugende Darstellung der Innenräume von Fort Knox: Betreten durfte er das Golddepot des US-Schatzamtes nicht, nur mal im Hubschrauber überfliegen. Auch der Keller der Bank of England half ihm nicht weiter, wie er später schrieb: „Die Goldstapel sind nur 60 oder 70 cm hoch: Nicht sehr fotogen.“ Seine Idee war „ein riesiges Gitter, vielleicht zwölf Meter hoch, hinter dem sich ebenso hohe Stapel von Goldbarren auftürmten. Ein Design – der Realität diametral entgegengesetzt.“ Keine Decke würde das Gewicht tragen

„Ich habe Fort Knox wie eine Kathedrale des Goldes gestaltet,“ erzählte Ken Adam vor der Vorstellung. „Als der Film ins Kino kam, gab es viele Anrufe bei United Artists: Wie könne es sein, dass ein britisches Filmteam Zutritt zu Fort Knox erhält. Das sei doch nicht mal dem amerikanischen Präsidenten gestattet.

Für Adam war es nicht der erste Berlinale-Auftritt, auch Sean Connery war bereits da, stellte 2001 „Finding Forrester“ vor. Gert Fröbe hingegen, Darsteller des Goldfinger, wäre 1988 fast Jury-Präsident geworden. Er sagte erst zu, machte aber zwei Wochen vor Start einen Rückzieher – aus gesundheitlichen Gründen: Er habe den zeitlichen Aufwand unterschätzt.

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