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Berliner Ansichten: S wie Schrott

Klaus Kurpjuweit will, dass der Bund endlich bei der Bahn eingreift.

Welch ein Unding! Die Bahn AG hat die Karre, S-Bahn genannt, voll gegen die Wand gefahren, aber am Zug bleiben darf sie trotzdem. Der Senat will nur einen Teil des Netzes Ende 2017 vielleicht einem anderen Betreiber übertragen. Mehr sei nicht möglich, weil bis dahin nicht die für das Gesamtnetz erforderliche Zahl von Spezial-Fahrzeugen zu beschaffen sei, argumentiert der Senat. Die Bahn AG will ihre Wagen nämlich nicht herausrücken. Dabei sind 100 von insgesamt 500 nach der Wende angeschaffte Einheiten sogar vom Bund – also vom Steuerzahler – finanziert worden. Ein Zugriffsrecht soll es nun aber nicht mehr geben. Schon in der Vergangenheit hat die Bahn überzählige Lokomotiven und Waggons lieber verschrottet als an Konkurrenten verkauft. Volksvermögen wurde so einfach vernichtet. Und der Bund als Noch-Eigentümer der Bahn sieht einfach nur zu – in der Vergangenheit und auch jetzt wieder bei der S-Bahn. Vieles deutet darauf hin, dass er die Bahn schonen will, um sie doch noch an die Börse bringen zu können. Kein schöner Zug.

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