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Bäder

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Berliner Bäder: Die Sommersaison fiel ins Wasser

Die Freibäder in der Hauptstadt nahmen in diesem Sommer 40 Prozent weniger ein als geplant. Am kommenden Sonntag öffnen sie zum letzten Mal.

Es geht zu Ende mit diesem Sommer. Am kommenden Sonntag öffnen die Berliner Bäderbetriebe zum letzten Mal ihre Freibäder. Die Bilanz ist schwach: Die diesjährige Sommersaison war eine der schlechtesten in der Geschichte des Landesbetriebes. „Wir haben bisher rund 40 Prozent weniger eingenommen, als wir für diese Saison geplant hatten“, sagt Bäder-Vorstand Klaus Lipinsky. Dabei lägen die Besucherzahlen nur etwas unter denen des Vorjahres, das ebenfalls sehr schwach war.

Nur wenige Sommerbäder sollen nach bisheriger Planung länger geöffnet bleiben, Ausnahmen gelten etwa für das Strandbad Wannsee, das bis Ende September geöffnet bleibt, und aller Voraussicht nach für die Außenbecken der vier Kombibäder Gropiusstadt, Seestraße, Mariendorf und Spandau-Süd. Das mit Abstand beliebteste Freibad der Stadt, das Prinzenbad in Kreuzberg, steht bislang nicht auf der Liste für eine Saisonverlängerung.

Lipinsky betont, die endgültige Entscheidung falle erst in den nächsten Tagen: „Wir versuchen bei stabiler Wetterlage so flexibel wie möglich zu reagieren.“ Die Stammgäste wissen aus Erfahrung, was das bedeutet: Spätestens im September sind die Sommerbäder geschlossen. Und das obwohl der September in den letzten Jahren stets sommerlich war, in der Folge gab es viel Kritik an der Schließungspolitik der Bäderbetriebe.

Warum ignorieren die Bäderbetriebe die Wünsche der Kunden? Lipinsky weist das zurück: „Wir brauchen das Personal für die Schwimmhallen, die jetzt wieder geöffnet werden.“ Seit Jahren haben die Bäderbtriebe kein neues Personal eingestellt und auch Auszubildene nicht übernommen. Die Folge: Es reicht nicht mehr, um Hallen- und Freibäder zeitgleich zu betreiben. Die Kombibäder erlaubten es, bei schönem Wetter flexibel zu sein. Scheint die Sonne, ist draußen geöffnet, bei Regen schwimmen die Kunden in der Halle. So flexibel seien die anderen Bäder, wie in Kreuzberg oder am Olympiastadion, nicht.

Vor einer ähnlichen Situation stehen auch die Bäder in anderen Städten. Hamburg meldet einen Besucherrückgang in diesem Sommer um rund 30 Prozent, die Saison könne daher nur in wenigen Ausnahmen bis in den September verlängert werden. In München haben die Freibäder bis zum 10. September geöffnet; für die Zeit danach werde je nach Wetterlage entschieden.

Das Badeschiff an der Arena in Treptow wird nach Angaben der Betreiber voraussichtlich bis Ende September geöffnet bleiben. Auch die privat betriebenen Freibäder, wie zum Beispiel am Weißen See, machen vorerst weiter. Bei den Bäderbetrieben reicht der Atem aber nicht. Um am Jahresende noch eine ausgeglichene Bilanz zu erreichen, hat der Vorstand eine Ausgabensperre verhängt. Damit ist auch der Geldhahn für eine Verlängerung der Saison zu. Matthias Oloew

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