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Berlin: Berliner CDU: Die Partei sucht Spender

Um das Schreckgespenst einer rot-roten Berliner Landesregierung zu bekämpfen, setzt die Berliner CDU jetzt auch auf bundesweite finanzielle Unterstützung durch ihre Parteifreunde. "Eine nationale Aufgabe" sei es, bei den anstehenden Abgeordnetenhauswahlen eine rot-rote Regierung zu verhindern, sagte der Generalsekretär der Berliner CDU, Ingo Schmitt.

Um das Schreckgespenst einer rot-roten Berliner Landesregierung zu bekämpfen, setzt die Berliner CDU jetzt auch auf bundesweite finanzielle Unterstützung durch ihre Parteifreunde. "Eine nationale Aufgabe" sei es, bei den anstehenden Abgeordnetenhauswahlen eine rot-rote Regierung zu verhindern, sagte der Generalsekretär der Berliner CDU, Ingo Schmitt. Deswegen will er alle Kreisverbände seiner Partei auffordern, je 5000 Mark "als Notopfer" für die Parteifreunde in der Hauptstadt zu spenden. Damit soll die erhoffte Millionen-Unterstützung der Bundespartei für den Wahlkampf aufgestockt werden. Dies habe man sich auf der letzten Fraktionsvorsitzenden-Konferenz in Berlin überlegt.

Bei den potenziellen Spendern zwischen Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein stößt der Berliner Hilferuf allerdings auf Zurückhaltung. "Die Idee ist zwar gut, aber finanziell für uns nicht umsetzbar", sagt der Geschäftsführer des Kreisverbandes Göppingen, Alexander Schmidt, dem Tagesspiegel. "Wir leiden immer noch unter der Spendenaffäre von Helmut Kohl, für deren Folgen wir im Monat rund 1700 Mark an die Bundespartei zahlen", stöhnt der Baden-Württemberger. "Da ist eine zusätzliche Ausgabe von 5000 Mark völlig unrealistisch." Dennoch stimme er Schmitt zu, dass der Kampf gegen ein rot-rotes Regierungsbündnis tatsächlich eine "nationale Aufgabe" sei: "Wenn die PDS in Berlin mit an die Regierung kommt, hätte das eine Symbolwirkung auch für die Bundestagswahl", befürchtet er. Deswegen will Schmidt bei der nächsten Kreisvorstandssitzung zumindest dafür werben, eine kleinere Summe nach Berlin zu spenden.

Der stellvertretende Kreisgeschäftsführer der Lübecker CDU, Christian Freitag, findet Ingo Schmitts pauschale Forderung "nicht gerade vorteilhaft". Wie viele andere Kreisverbände hätten auch die Lübecker "kein Geld für so etwas übrig". Zwar sei es "enttäuschend", wenn die PDS mit der SPD kooperiere. Aber Schmitts Formulierung von der "nationalen Aufgabe" findet Freitag ein bisschen hochgegriffen: "Dann wäre es auch eine nationale Aufgabe gewesen, die rot-roten Bündnisse in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt zu verhindern - aber da hat ja auch niemand von außen den Landesverbänden finanziell unter die Arme gegriffen". Sollte sich sein Kreisverband trotzdem entscheiden, unter den örtlichen Mitgliedern Spenden für Berlin zu sammeln, würde auch er zumindest "einen kleinen Beitrag" beisteuern.

lvt

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