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Berlin: Berliner Chronik: 14. Februar 1976

Vor 25 Jahren berichteten wir: Er sieht aus wie der nette Elektriker von nebenan. Aber über Energien muß er verfügen wie ein ganzes Kraftwerk.

Vor 25 Jahren berichteten wir: Er sieht aus wie der nette Elektriker von nebenan. Aber über Energien muß er verfügen wie ein ganzes Kraftwerk. Christo (voller Name: Christo Javacheff), der Bulgare des Jahrgangs 1935, war in Berlin zu ersten Besprechungen für ein Projekt, das ihm und ein paar Berliner Dada- und Pop-art-Freunden, unter ihnen Mike Cullen und Karl Ruhrberg, schon seit drei Jahren vorschwebt, und für das er auch schon Skizzen parat hält. Er wird in Berlin nicht weniger Aufsehen erregen, verblüffen, sowie, wahrscheinlich, verärgern wie über all, wo er bislang tätig geworden ist, der engagierte Utopist der Pop-Szene und der wohl größte Realisator von Utopien in der neueren Kunstgeschichte. Christos Berliner Projekt: die zeitweilige Verpackung des Reichstags. Auch hierfür liegen die Collageskizzen bereit, werden die technischen Daten ingenieursmäßig und mit größter Sorgfalt wie für einen Brückenbau errechnet. Den Reichstag hält Christo für ein "metaphysisches Gebäude". Sein Standort als Schnittpunkt zweier Welten, seine historische Bedeutung, sein wuchtig-inhaltloses Dasein würden ihn reizen. Vorgesehener Stoff: Trevira.

Vor 25 Jahren berichteten wir:

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