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BERLINER Chronik: 15. April 1987

Vor 25 Jahren berichtete die Presse über einen „doppelten Überläufer“.

Der Ende August 1986 in die Bundesrepublik geflüchtete NVA-Oberstleutnant Dieter Mann, Kommandeur der Grenztruppe an der Grenze zu Niedersachsen, sei jetzt „aus eigenem Entschluss“ in die DDR zurückgekehrt, meldet das SED-Zentralorgan Neues Deutschland kurz. Mann habe sich „der Obhut des Bundesnachrichtendienstes entziehen“ können „und brachte umfangreiche Unterlagen mit“. Die West-Presse berichtet ausführlich über den doppelten Überläufer, der Rätsel aufgibt. Laut BND hatte er für die Flucht aus der DDR „dienstliche und familiäre Gründe“ angegeben. Die Rückkehr, vor der er gewarnt worden sei, wird als „Kurzschlusshandlung“ gewertet. Im Westen habe er einen „guten Job“ in der Privatwirtschaft, eine Wohnung und ein Auto erhalten. Dass er als Rückkehrer straffrei ausging, weiß man im Westen erst nach der Wende.

Ein West-Berliner wird in der DDR unter Spionageverdacht verhaftet. Er habe sich unter „Missbrauch des Transitabkommens an Aktionen gegen die militärische Sicherheit der DDR beteiligt“ und sei „auf frischer Tat gestellt worden“, so die Ost-Presse knapp. Gru.

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