zum Hauptinhalt

Berlin: Berliner Chronik: 19. November 1975

Die Bezirksverwaltung Kreuzberg hat sich nach einer Aussprache mit Eltern bereiterklärt, die Kinder und Erzieher in der Kindertagesstätte Methfesselstraße auf verdeckte Fälle von ansteckender Gelbsucht untersuchen zu lassen. Geimpft werden die Kinder und das Personal jedoch wegen des großen Risikos negativer Folgen nicht.

Die Bezirksverwaltung Kreuzberg hat sich nach einer Aussprache mit Eltern bereiterklärt, die Kinder und Erzieher in der Kindertagesstätte Methfesselstraße auf verdeckte Fälle von ansteckender Gelbsucht untersuchen zu lassen. Geimpft werden die Kinder und das Personal jedoch wegen des großen Risikos negativer Folgen nicht. Die Eltern der Kinder hatten neben der Impfung die vorsorgliche Reihenuntersuchung im Personenkreis der Kindertagesstätte gefordert, nachdem dort im September zwei und jetzt ein dritter Fall von ansteckender Gelbsucht aufgetreten war. Das Gesundheitsamt hatte die Reihenuntersuchung wegen des außerordentlichen Aufwandes und der dennoch unsicheren Aussicht auf Entdeckung von Gelbsuchtinfektionen abgelehnt. Nach dem letzten Zugeständnis muß erst geprüft werden, durch welche Institutionen die Untersuchungen vorgenommen werden sollen. Die Möglichkeiten des Gesundheitsamtes reichen dazu nicht aus. Außerdem befürchtet die Kreuzberger Gesundheitsverwaltung, daß mit der Methfesselstraße ein Präzedenzfall geschaffen werden könnte und künftig bei jeder Gelbsuchterkrankung eine Reihenuntersuchung gefordert werde, was die Möglichkeiten der Gesundheitsbehörde überfordern würde.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false