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BERLINER Chronik: 21. September 1990

Gastarbeitern in der DDR winkt eine Rückkehrprämie

Ausländischen Arbeitnehmern in der DDR winkt nach den Plänen des Bundesarbeitsministeriums eine Rückkehrprämie bei vorzeitiger Heimkehr. In der DDR gibt es 85 000 Gastarbeiter, vor allem aus Vietnam, Mosambik und Angola. Sie sollen noch drei Monate nach vorzeitiger Auflösung ihrer befristeten Arbeitsverträge 70 Prozent des letzten Gehalts, eine Prämie von 3000 DM und das Reisegeld erhalten. Die Kosten des Programms werden mit 220 Millionen DM angegeben. Wenige Tage darauf plädiert die Ausländerbeauftragte der DDR für ein Bleiberecht der etwa 12 000 Menschen, die bleiben wollen.

Die Mieten in Ostberliner Arbeitnehmerwohnheimen sind sprunghaft gestiegen, so berichtet der Tagesspiegel. Früher kostete ein Zimmer mit Gemeinschaftsküche und Dusche auf dem Flur 30 Mark im Monat, 225 Mark zahlte der Betrieb. Jetzt muss man die Unterkunft allein bezahlen, etwa 400 DM. Die Betriebe haben kein Geld mehr für Zuschüsse, die Heime übernahm die Westberliner landeseigene Arbeitnehmer-Wohnbaugesellschaft. Vor allem nach Ostberlin beorderte Bauarbeiter wurden dort einquartiert, aber auch ausländische Arbeiter. Der Tagesspiegel traf in einem der Heime einen Vietnamesen, der für 450 DM mit Frau und Kind in einem 16-Quadratmeter-Raum lebt. Gru

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