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BERLINER Chronik: 24. Februar 1983

Vor 25 Jahren suchte das Sozialamt Kreuzberg neue Mitarbeiter. Aber niemand wollte im Bethanien arbeiten

Aus der notwendigen personellen Verstärkung des Kreuzberger Sozialamtes kann vorerst nichts werden; obwohl der Bezirk auf neue Stellen drängt und der Senat einverstanden ist, im Vorgriff auf die Dienstkräfteanmeldungen für 1984 schon jetzt zusätzliche Mitarbeiter einzustellen. Nach einer Besichtigung der in Aussicht gestellten Arbeitsplätze im ehemaligen Bethanienkrankenhaus am Mariannenplatz sagten bisher alle Bewerber wegen räumlicher Unzulänglichkeiten ab. Um Interessenten für die „offene Hilfe“ im Kreuzberger Sozialamt zu gewinnen, hatte sich der Bezirk sogar schon um Verwaltungskräfte aus Westdeutschland bemüht. Vorerst vier zusätzliche Stellen galt es zu besetzen – in einem Amt, das im vergangenen Jahr 20 Prozent mehr Sozialhilfefälle als 1981 bearbeitete und inzwischen neun Prozent aller Bewohner in Kreuzberg betreut. Auf vier neue Mitarbeiter, Inspektoren und Oberinspektoren hatte sich Sozialstadtrat Klaus Ebert (SPD) nach erfolgreichen Bewerbungsgesprächen schon eingestellt. Die Beamten schienen qualifiziert, der Personalrat hatte nichts einzuwenden. Doch bei der Besichtigung des Sozialamtes am Mariannenplatz verloren die neuen Leute, unabhängig voneinander, jegliches Interesse.

Für die Arbeitsstelle im Bethanien fanden sich letztlich doch Bewerber. Ende 2004 wurden die Räume des Sozialamtes im Südflügel aufgegeben. Mitte 2005 besetzten ehemalige Bewohner des Wohnprojekts „Yorck 59“ das Haus.

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