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BERLINER Chronik: 24. Januar 1987

Im Westen arbeitende DDR-Bürger sollen den Bundestag mitwählen.

Die Ständige Vertretung der DDR bei der Bundesrepublik protestiert im Bonner Bundeskanzleramt dagegen, dass dienstlich in Westdeutschland tätigen DDR-Bürgern Wahlbenachrichtigungskarten für die Bundestagswahl am 25. Januar zugestellt worden sind. Die DDR-Regierung verwahre sich „entschieden" gegen diese „Verletzung der Personalhoheit der DDR und Einmischung in innere Angelegenheiten“, hieß es. Sie erwarte, „dass die Bürger der DDR in der BRD entsprechend den internationalen Gepflogenheiten als Bürger eines souveränen Staates behandelt und künftig nicht mehr in die Wählerverzeichnisse der BRD eingetragen werden“.

Im Ostteil Berlins wird das erste „Nationale Theaterfestival" eröffnet, das neun Tage dauert und offiziell auch als „Beitrag der Kulturschaffenden der DDR zur 750-Jahr-Feier“ der Stadt bezeichnet wird. Gezeigt werden insgesamt 45 ausgewählte Theaterstücke, Opern, Musicals und Kabarett-Veranstaltungen. Den Auftakt bildet eine sechsstündige Aufführung von Hebbels „Die Nibelungen“ im Deutschen Theater, eine Dresdener Inszenierung. In der Komischen Oper bringt Harry Kupfer „Die Zauberflöte“ heraus. Brigitte Grunert

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